Südafrika – Wasserfälle, Canyons und Nationalparks

03.04.2022 von Meiky

Dies wird unser letzter Südafrikabericht sein, der über die letzten Monate immer weiter gewachsen ist, da wir in der Zwischenzeit auch noch weitere Länder, wie Lesotho und Eswatini, bereisten und auch den Kruger National Park.

 

Im Dezember 2021 kurz vor Weihnachten, reisten wir von Namibia nach Südafrika zum zweiten Mal ein. Der Grenzübertritt war unspektakulär, der obligatorische Coronatest lässt sich auf der südafrikanischen Seite an der Grenze absolvieren.

 

Der Schnelltest reicht den Südafrikanern aus, nach Impfungen frägt keiner. Bisher hat man keine Vor- oder Nachteile als Geimpfter/Ungeimpfter/Genesener in Afrika. Weihnachten verbrachten wir in Upington auf dem Monate Campsite. Zwischen den Jahren ging es dann ziemlich zügig nach Osten über Kimberly. Die einzige Sehenswürdigkeit bei der wir haltmachten war das „Big Hole“. Hierbei handelt es sich tatsächlich um ein großes Loch von 1,6 Kilometern Durchmesser mitten in der Stadt. Der Tagebauaushub war ursprünglich 240 Meter tief, der Wasserspiegel heutzutage liegt bei 175 Metern. Von 1871 bis 1914 wurden 2722 Kilogramm Diamanten abgebaut, das entspricht 14,5 Millionen Karat. Es ist das größte von Menschenhand gegrabene Loch, wobei man sich auf eher einfache Hilfsmittel und Dynamit bezieht. In der nächsten Stadt Bloemfontain ging es am Nachmittag mal wieder ins Krankenhaus zu „Path Care“ für einen PCR-Test. Das „negative“ Ergebnis erhielten wir schon nach sechs Stunden, so dass wir uns am nächsten Tag bereits auf den Weg ins kleine Königreich Lesotho machen konnten. Hier geht es weiter zu unserem Lesotho Bericht.

Die Ausreise aus Lesotho nach Südafrika erfolgte über den Sani Pass. Hier hatten wir auf beiden Seiten unseren bis jetzt schnellsten Grenzübertritt. In Lesotho waren es 5 Minuten und in Südafrika 15, einschließlich Corona-Antigen-Schnelltest. Wieder in Südafrika angekommen hielten wir uns einige Zeit in den Drakensbergen auf. Die Drakensberge sind das höchste Gebirge des südlichen Afrikas mit einer Höhe von 3482 Metern. Leider war zu diesem Zeitpunkt Regenzeit und es regnete jeden Tag. Zum Glück nur immer zwei bis drei Stunden lang. Dennoch blieb der Himmel wolkenverhangen, so dass wir nur einige wenige Male die Drakensberge im vollen Ausmaß bewundern konnten, die hohen Gipfel stecken meist in den Wolken.

 

Das Giant´s Castle ist ein Gebirgszug der südlichen Drakensberge in der Provinz KwaZulu-Natal. Direkt im Park darf man nicht übernachten, aber die nette Dame am Eingangsgate teilte uns mit, dass auf dem Picknickplatz, „Overnight-Parking“ erlaubt ist. Für die Personen die Mehrtageswanderungen machen. Das war ein schöner Wink mit dem Zaunpfahl. Wir bedankten uns und blieben auf dem Picknickplatz über Nacht. Selbstverständlich haben wir vom Picknickplatz aus ein paar kleinere Spaziergänge unternommen.

Überall in den Drakensbergen sind wunderschöne Wanderungen möglich. Sogar wir, die sehr wanderfaul sind, waren zwei Mal auf einer Tageswanderung unterwegs. Ein Highlight sollte eigentlich der „Gorge Trail“ zum 948 Meter hohen fünfstufigen Wasserfall sein. Die Nacht davor hatte es stark geregnet, also gute Voraussetzungen für einen Wasserfall. Leider war der Trail ebenfalls ziemlich nass. Nach nur einem Kilometer war die Hose ab den Hüften wegen der hohen Gräser, durchnässt. Nach einem weiteren Kilometer auch die Schuhe, es lief von oben rein. Auf dem letzten Kilometer wird die Schlucht eher zu einer Klamm. Man musste ein paar Mal durch den Fluss, nach der dritten Überquerung haben wir die Wanderung abgebrochen, nur etwa 200 Meter vor dem Aussichtspunkt. Die letzten beiden Flussdurchquerungen wären zu riskant gewesen und es zogen auch schon wieder dunkle Wolken auf. Somit blieb uns der Blick auf den Wasserfall auf den letzten Metern leider verwehrt. Ärgerlich! Zur Regenzeit macht es wohl mehr Sinn den Wasserfall von oben anzugehen, über den Sentinel Trail.

Wer gerne wandert und sich gerne mit schöner, grüner Bergnatur umgibt kann auf den zahlreichen, zum Teil sehr gut gekennzeichneten Wanderwegen Monate verbringen.

Danach machten wir einen kleinen Abstecher nach Durban, bzw. nach Umdloti, einen Vorort von Durban. Wir besuchten eine Bekannte, die wir um „drei Ecken“ kennen und holten dort unser neues Carnet ab, das alte läuft nämlich im März aus. Bevor das alte Carnet ausläuft, müssen wir die Custom Union verlassen und das neue Carnet wieder einstempeln. Das wird dann wahrscheinlich in Mosambik erfolgen. Zu dieser Zeit waren wir ebenfalls mit anderen Overlandern in Kontakt: „Abenteuer.Afrika“. Sie schickten uns ihren Standort und er war witzigerweise nur 1,7 Kilometer von uns in Umdloti entfernt. Daraufhin campten wir in der Nacht gemeinsam am Strand, auf dem Parkplatz des Küstenorts und haben schöne Gespräche geführt. Im Ferienort Balito, direkt am Meer, verbrachten wir einige Tage auf einem Campingplatz, um etwas zu pausieren. Dabei stellten wir fest, dass sich die Ferienorte in Europa und in Südafrika nicht wirklich voneinander unterscheiden.

Noch ein Großeinkauf nahe Richards Bay und wir zogen weiter zum östlichen Cengeni Gate des Nationalparks Hluhluwe-iMfolozi. Der Park ist in zwei Bezirke aufgeteilt. Im Süden der iMfolozi und im Norden der Hluhluwe. Er soll die Big Five beherbergen. Wir blieben vier Nächte auf einem Campingplatz am Rande des Parks. Da er sich zwischen den beiden Bezirken befindet können von hier aus Gamedrives in beide Richtungen unternommen werden. Jede Seite ist unterschiedlich und jede für sich sehr schön. Alle Tiere sind auf beiden Seiten zu finden, da kein Zaun sie trennt und sie frei umherspazieren können. Es soll insgesamt 1600 Nashörner geben, so hat man quasi eine 100%ige Chance Breitmaul- und Spitzmaulnashörner zu sehen. Vier der Big Five bekamen wir auch vor die Kamera. Der Leopard blieb uns aber immer noch verwehrt. Für uns war der Hluhluwe-iMolozi Park bisher der schönste Nationalpark in Südafrika: klein und nicht überlaufen bekommt man das Gefühl ihn fast für sich alleine zu haben.

 Für den ursprünglich geplanten Abstecher zum Meer und in die Wetlands, um die Eiablage der großen Wasserschildkröten zu beobachten, war es Ende Februar schon zu spät und wir entschieden, unseren nächsten Strandbesuch auf Mosambik zu verschieben. So ging es auf dem direkten Weg nach Eswatini. Was wir in Eswatini erlebt haben, lest ihr hier.

In Swasiland, Eswatini oder wie auch immer, entschieden wir uns für einen Campingplatz mit gutem Internet, um unsere Campingplätze im Kruger Game Reserve zu buchen. Kurzfristig zusammenhängende Plätze zu finden und zu buchen war mal wieder eine Herausforderung. Aber wir bekamen trotzdem fast alle Plätze, die wir wollten. Mit aufgefüllten Vorräten ging es über den südlichsten Eingang, dem Malelane Gate, ins artenreichste Wildreservat der Welt, den Paul Kruger Nationalpark. Hier lest ihr, was wir im Kruger Nationalpark alles gesehen und erlebt haben.

 

Nach 13 Tagen und 1450 Kilometern Game Drive verließen wir den Kruger Nationalpark durch das Phlaborwa Gate zum Blyde River Canyon. Der Canyon hat uns gut gefallen, aber die Panoramastraße war nicht so spektakulär wie erwartet. Fährt man diese entlang gibt es zwar ziemlich viele (zahlungspflichtige) Sehenswürdigkeiten, wie Wasserfälle und Aussichtspunkte (z.B. Gods Window, Berlin Falls und Lisbon Falls), überwiegend führt sie jedoch durch „wunderschöne Monokultur Wälder.

In der Stadt Mbombela/Nelspurit suchten wir mal wieder eine Werkstatt auf. Und zwar für den 10.000 Kilometer-Ölwechsel. Unser Landy war auf der Hebebühne und ich nutzte gleich die Chance auch alles weitere zu überprüfen. Das Fazit war ernüchternd: Bremsbeläge, ein Spurstangenkopf und vier Gummilager an der Hinterachse waren defekt, Servopumpe sowie Kupplungsgeberzylinder undicht. Nach dem Tausch des Kupplungsgeberzylinders brauchte man in der Werkstatt fast zwei Tage um sie neu zu justieren, da beim Einbau etwas falsch gemacht wurde. Jedes neue Justieren des Pedalwegs dauerte etwa 2-3 Stunden. Und zu guter Letzt war auch noch der Zahnriemen nach knapp 40.000 Kilometer stark abgenutzt. Somit musste er ebenfalls getauscht werden. Scheiße. Unser Landy macht uns echt etwas Sorgen, aber es geht weiter!

Nach insgesamt vier Tagen in der Werkstatt konnten wir dann endlich weiter zum Chimp Eden, einer Schimpansen Auffangstation von Jane Goodall und zum Adams Kalender (der ähnlich wie Stonehenge sein soll und in einer Linie zu den Pyramiden von Gizeh und einem Bauwerk in Simbabwe stehen soll).Kurz davor liegt das Örtchen Kaapschehoop mit Wildpferden, das wir ebenfalls besichtigen wollten. Ein (etwas touristischer, aber sehr netter und hübscher) Ort, in dem man dazu auch sehr lecker essen konnte. Vor Ort stelle sich leider heraus, dass man etwa 6 Kilometer zum Adams Kalender hinwandern muss. Da aber parallel ein Gewitter aufzog und es stark zu schütten anfing bließen wir das Ganze ab und entschieden uns für einen Kaffee.

 

Den letzten Tag in Südafrika verbrachten wir noch einmal im Krugerpark. Wir fanden es witzig, nicht den direkten Weg zur Lebombo/Ressano-Garcia Grenze Richtung Mosambik zu nehmen, sondern einfach vom Malelane Gate zum Crocrodile Bridge Camp zu fahren und so den Krugerpark als Transitstrecke zu nutzen. Wir hofften, dass wir ein letztes Mal Löwen sehen könnten, leider aber nicht, dafür kreuzten wir einen Leoparden und einen Geparden.

 

Danke Südafrika, es war eine bewegende und tolle Zeit, allerdings gehörst Du auch zu denjenigen Ländern, die ich kein zweites Mal mehr bereisen möchte, zumal wir alles besichtigt haben, was wir auf dem Zettel hatten. Die Tierwelt ist großartig, ein genaueres Fazit wird noch folgen.

 

Wir freuen uns schon sehr darauf ein neues Land zu entdecken, Mosambik wir kommen!


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