01.12.2022 von Micha:
Zurückgekommen von der Insel Socotra, gab es für uns den Rest des Emirats Abu Dhabi im Schnelldurchlauf. Zum einen wollten wir zügig in die Wüste Liwa, um uns dort ein wenig von den Strapazen der Socotra Tour auszuruhen und dann auch bald weiter ins benachbarte Saudi Arabien. Zum anderen haben wir das meiste bereits 2018/19 gesehen und es blieben nur noch ein paar Sehenswürdigkeiten übrig, die wir noch nicht kannten. Um genau zu sein war es nur eine einzige und zwar der Louvre, der einige interessante Kunstobjekte zu bieten hat, eher jedoch mit seiner nicht alltäglichen Architektur aufwartet. Weiterlesen ...
10.11.2022 von Meiky:
Die Entscheidung war also gefallen, unseren Landy auf die Arabische Halbinsel zu verschiffen. Schnell stand fest, dass es von Mombasa nach Jebel Ali in die Vereinigte Arabische Emirate gehen soll. In den Oman wollten wir nicht verschiffen, da wir in der Vergangenheit bereits insgesamt zwei Monate vor Ort gewesen sind und wir dazu länger auf Sansibar bleiben wollten.
Wir entschieden uns für den Verschiffungsbroker Overlander-Shippers in Hamburg.
19.02.2019 von Micha:
Wie schon berichtet können wir keine Moscheen, Lehmbauten und Wasserfälle mehr sehen (allerdings darf man das eigentlich nicht laut sagen: Luxusprobleme einer Langzeitreise). Bei Kamelen allerdings (und Tieren generell) verhält es sich aber noch anders, darum war natürlich klar, dass wir in der Grenzstadt Al-Ain dem täglich stattfindenden Kamelmarkt einen Besuch abstatteten. Kamele sind echt witzige Viecher und wahrscheinlich unser Kuhersatz.
05.01.2019 von Micha:
Am Tag nach Silvester trafen wir noch einige Overlander an einem Strand nahe Dubai und machten uns nach einer Übernachtung den Tag drauf auf nach Abu Dhabi, um dort festzustellen, dass es nicht wirklich viel zu sehen gab. Also beschlossen wir in die Liwa Wüste zu fahren, die Teil des „Empty Quarters“ ist und an der Grenze zu Saudi Arabien liegt. Das Empty Quarter ist die größte Sandwüste der Welt!
27.12.2018 von Micha:
In Sharjah angekommen hieß es aber entgegen der Annahme wir hätten uns erst mal ausgiebig von der Fährfahrt erholt als erstes „Orga“: wir mussten dringend einen Supermarkt finden in dem es endlich mal wieder anständigen Käse gab, so ein Bounty, Eis und Almette Kräuteraufstrich sind zusätzlich eine feine Sache, nach der Nahrungsmitteldurststrecke im Iran. Sim-Karte besorgen, Wäscherei finden und für Meikys neuen Haarschnitt einen Friseur auskundschaften und ....
26.12.2018 von Meiky:
Nach sage und schreibe 33 Stunden haben wir es geschafft und verließen den Hafen von Sharjah in den VAE – müde und froh die Fährfahrt aus dem Iran hinter uns gebracht zu haben. Aber was hatte hier so lange gedauert?
Wir mussten erstmal um 8 Uhr morgens am Hafen sein (man beachte: die offizielle Abfahrtszeit ist um 22.00 Uhr…) um dann festzustellen, dass der Mitarbeiter des Ticketoffices, der uns helfen sollte die nur auf Farsi erhältlichen Zollpapiere etc. ....
VAE 2022 - Wüsten, Fliegen und Kultur
01.11.2023 von Micha:
Zurückgekommen von der Insel Socotra, gab es für uns den Rest des Emirats Abu Dhabi im Schnelldurchlauf. Zum einen wollten wir zügig in die Wüste Liwa, um uns dort ein wenig von den Strapazen der Socotra Tour auszuruhen und dann auch bald weiter ins benachbarte Saudi Arabien. Zum anderen haben wir das meiste bereits 2018/19 gesehen und es blieben nur noch ein paar Sehenswürdigkeiten übrig, die wir noch nicht kannten. Um genau zu sein war es nur eine einzige und zwar der Louvre, der einige interessante Kunstobjekte zu bieten hat, eher jedoch mit seiner nicht alltäglichen Architektur aufwartet. Ansonsten verabschiedeten wir uns schnell von der Stadt. Nur um eine Übernachtung kamen wir nicht herum. Ein vermeintlich ruhiger Parkplatz, den wir ansteuerten, stellte sich nur Minuten nach unserer Ankunft als Fanmeile der marokkanischen Fußballmannschaft heraus. Stark hupend und singend wurde hier ein Sieg der Marokkaner während der WM in Qatar gefeiert. Unsere nächtliche Suche nach einem annehmbaren Übernachtungsort begann somit erneut und endete auf einem weiter entfernt gelegenen Parkplatz, auf dem das Übernachten eigentlich verboten war.
Am nächsten Tag nach 250 Kilometern endlich in Liwa angekommen, waren wir sehr erstaunt darüber, dass man in den wenigen Jahren unserer Abwesenheit eine neue Teerstraße mitten in die Wüste gebaut hatte. Im Grunde kann man schon von einer Autobahn sprechen. Auch war der Teil der Wüste, den wir damals besucht hatten und auch dieses Mal wieder anpeilten, um einige Wüstencamps und Baustellen, an denen einmal größere Hotelanlagen stehen werden, reicher. Je mehr wir uns unserer damaligen Destination näherten, desto größer wurden unserer Bedenken, sie nicht wieder erreichen zu können. Zum Teil gibt es nun auch Zäune, wo einst keine waren. Doch wir hatten Glück und fanden „unseren“ Platz quasi unberührt vor. Die Kamelfarmen in Sichtweite waren offenbar jedoch die Ursache von nicht zu unterschätzenden Fliegenschwärmen. Nach zwei Nächten waren wir davon so genervt, dass wir uns doch einen neuen Platz gesucht haben. Von weniger Fliegegetier belästigt, verbrachten wir den Rest unserer Entspannungszeit in Liwa abwechselnd auf einer Düne und im zugehörigen Dünental. Hier zwang uns allerdings der Wind ab und zu dazu den Platz zu wechseln. Schön und ruhig war es trotzdem.
Wenige Tage bevor wir die Grenze nach Saudi Arabien ansteuerten, trafen wir uns noch einmal mit unseren Freunden, bei denen wir den Landy während unserer Abwesenheit abgestellt hatten, mit Martin und seiner Freundin Kath, in einem anderen Teil von Abu Dhabis Wüstenlandschaft. Beim gemeinsamen Grillen und Fahren mit dem Dünenbuggy klang unser Emirate Aufenthalt schön für uns aus.
VAE 2022 - Willkommen zurück in Schlumpfhausen
10.12.2022 von Meiky
Die Entscheidung war also gefallen, unseren Landy auf die Arabische Halbinsel zu verschiffen. Schnell stand fest, dass es von Mombasa nach Jebel Ali in die Vereinigte Arabische Emirate gehen soll. In den Oman wollten wir nicht verschiffen, da wir in der Vergangenheit bereits insgesamt zwei Monate vor Ort gewesen sind und wir dazu länger auf Sansibar bleiben wollten.
Wir entschieden uns für den Verschiffungsbroker Overlander-Shiping in Hamburg. Die Verladung mit unseren Container Partnern aus der Schweiz „out.of.afrika“ Lisa und David in Mombasa verlief sehr professionell. Leider mussten wir über sechs Stunden auf den Containern warten, was etwas ärgerlich war, wenn man bedenkt, dass wir für die Verladung extra um 05:30 Uhr aufgestanden sind.
Nachdem wir die Landys erfolgreich eingetütet hatte, verbrachten wir fast zwei Wochen auf Sansibar und flogen danach mit FlyDubai direkt nach Dubai. Dort quartierten wir uns im Stadtteil Dubai Marina in einem kleinen Apartment ein, mit Küche, Waschmaschine, Internet und Balkon.
Verschiffungschaos, Sightseeing und Wildcamping in Dubai
Laut Container Tracking erreichte das Schiff planmäßig den Hafen und der Container wurde ausgeladen. Doch dann ging auch schon das Chaos los. Lest selbst weiter unten in diesem Bericht. Erst nach fast einer weiteren Woche fuhren wir um 19:00 Uhr aus dem Hafen heraus, und steuerten nach einer kurzen Pause beim Liquor Store, den Strand Al Soufuh an. Bis etwa ein Uhr nachts tauschten wir uns noch mit ausreichend Bier über die unfähige Agentur in Jebel Ali aus und gingen dann zu Bett. Am nächsten Morgen teilte man uns mit, dass man an diesem Strand nicht mehr campen darf. Offenbar gab es die Corona Camper nicht nur bei uns, deren Auftreten wilde Auswüchse annahm. Unsere Wege trennen sich wieder. Lisa und David fuhren nach Abu Dhabi und wir blieben noch einige Zeit in der Umgebung von Dubai und besuchten Sehenswürdigkeiten, die entweder bei unserem letzten Besuch noch nicht existiert haben oder die wir damals nicht gefunden hatten.
Als Erstes waren wir im Miracle Garden. Ihr könnt ihn euch so vorstellen: Man errichtet in einer Wüstenstadt einfach einen unheimlich kitschigen, großen und bunten Blumengarten. Hätten wir aber vorher gewusst, dass die Hälfte des Miracle Gardens wie Schlumpfhausen aussieht, hätten wir ihm vermutlich keinen Besuch abgestattet.
Einen Übernachtungsplatz suchten wir uns anschließend nahe der Stadt in einem Straßensystem, das bisher nicht vollendet wurde. Straßen und Kreisverkehre sind von Sanddünen überzogen, und die Wüste erobert sich immer mehr und mehr des Gebietes zurück. Etwa eine Stunde Fahrzeit entfernt davon, nahe der Grenze zum Oman, befindet sich eine kleine Geisterstadt nahe Al Madam. Wie es auch beim Straßensystem am Vortag der Fall ist, gelingt es auch dort der Natur wieder ihren Platz einzunehmen. So dann ging es für uns weiter in die Wüste, wo wir endlich Ruhe vor dem Lärm der Großstadt hatten, bevor es dann zwei Tage später doch wieder mitten hinein ging. Diesmal stand der „Dubai Frame“, das „Museum of the Future“ und der „Burj Khalifa“ auf dem Programm. Leider besteht nicht mehr die Möglichkeit bis fast vor den 828 Meter hohen Gebäudekomplex zu fahren, um Fotos zu machen. Das abgebildete Foto ist von 2018, als das noch möglich war. Nach einem zweistündigen Aufenthalt im Waschsalon fuhren wir wieder an einen Strand, an dem wir vor vier Jahren Silvester verbracht haben. Er überblickt direkt Dubais Skyline. Auch hier kann man nicht mehr direkt auf dem Strand stehen. Eine Art Zaun macht es unmöglich. Zusätzlich grenzt ein Parkplatz den Strand ab, auf dem das Campen verboten ist. Egal, die künstlich geschaffene Landzunge ist so groß, dass man sich nahe der Mole, etwa 200 Meter von besagtem Parkplatz hinstellen und campen kann. Der Platz und seine Lage sind einfach genial und wirklich schön. Uns wundert es sehr, dass dieser Platz bisher noch nicht in der i Overlander App markiert wurde. Wir genossen den warmen Abend und das ungestörte sowie sichere Wildcampen direkt vor der Kulisse einer 3 Mio. Einwohner Metropole. Etwas, das wir sehr vermisst haben, denn diese Art des Wildcampens ist ein Ding der Undenkbarkeit in Afrika.
Alte Bekannte und neue Reiseziele
Noch in der Wüste hatten wir unsere Visa für den Jemen und unsere Flugtickets dorthin erhalten. Beides muss gleichzeitig bei einer Agentur beantragt werden. Sehr geil. Wir freuen uns riesig auf Socotra. Die „Galapagos Insel des Arabischen Meers“ zu bereisen ist ein lang ersehnter Traum, der endlich war wird. 2018 war es nicht möglich.
Bei unserem letzten Aufenthalt in den VAE 2018, lernten wir Martin kennen. Er war damals Werkstatt Manager bei Saluki Motorsport, wo wir einige Reparaturen am Landy durchführen ließen. Martin lebt seit drei Jahren in Abi Dhabi, also nichts wie hin. Er begrüßte uns herzlich und der Abend endete spät mit BBQ und Bier. Bei Martin können wir auch den Landy unterstellen, während wir uns auf Socotra befinden. Wir packten alles für unseren einwöchigen Trip nach Socotra und voller Vorfreude ging es zum Internationalen Flughafen, Abu Dhabi.
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VAE-Verschiffungschaos
Für unsere Verschiffung von Kenia in die Vereinigten Arabischen Emirate entschieden wir uns für den Verschiffungs-Broker Overlander-Shipping in Hamburg. Die Kommunikation war anfangs super, wir erhielten teils auch Antworten nach 23:00 Uhr. Allerdings wurde mit der Buchung die Kommunikation immer schleppender. Manche Unterlagen erhielten wir erst nach wiederholten Nachfragen und oft sehr kurzfristig. Das Carnet de Passage und die Bill of Lading wurden nicht so versendet, wie es abgesprochen war. Immerhin kam beides am selben Tag wie das Schiff in Jebel Ali an. Gerade noch rechtzeitig. Die Zitterpartie hätte aber nicht sein müssen.
Die Verladung bei der Spedition United Warehouse in Mombasa, zusammen mit unseren Container Partnern aus der Schweiz „out.of.afrika“ Lisa und David, verlief sehr professionell. Leider mussten wir über sechs Stunden auf den Containern warten, was etwas ärgerlich war, wenn man bedenkt, dass wir für die Verladung extra um 05:30 Uhr aufgestanden waren.
Laut Container-Tracking erreichte das Schiff den Hafen von Jebel Ali planmäßig und unser Container wurde abgeladen. Danach ging das Chaos mit der Spedition ISS, Integrated Service Solution in Jebel Ali, richtig los.
Allerdings müssen wir auch die positiven Dinge nennen, die nicht unbedingt selbstverständlich sind. Wir wurden mit reichlich Wasser versorgt, konnten einen klimatisierten Aufenthaltsraum mit Wlan nutzen, im Eingangsbereich Tischtennis spielen und drei Nächte dort in den Autos schlafen. Somit sind uns immerhin keine weiteren Übernachtungskosten in Dubai entstanden. Sieht man die letzten positiven Punkte, hätten es noch deutlich schlimmer kommen können.
Wie wir schon immer sagten, sind Verschiffungen grundsätzlich nervig. Es klappt nie alles zu 100% perfekt. Ich denke das ist ebenso, da bei den Speditionen in den internationalen Handelshäfen undenkbar mehr Ware umgeschlagen wird, als nur ein Container mit ein/zwei privaten Fahrzeugen, die dann noch eine „Extrawurst“ haben wollen. Ein temporärer Import von Fahrzeugen, die voll mit „peronal effects“ sind, kommt fast gar nicht oder nur recht selten vor. Es ist kein Standard, es gibt keinen geregelten Ablauf und daher dauert die Abwicklung einfach länger. Wir erfuhren von unseren japanischen Overlander Freunden, dass die Abwicklung ihres Fahrzeugs in Jeddah, Saudi-Arabien, elf Tage gedauert hat. Drei bis vier Tage sollten immer eingeplant werden, kommt dann ein Wochenende oder ein Feiertag dazwischen, hat man einfach Pech gehabt und es dauert dann länger!
VAE 2019 - Erst kam die Wüste, dann das Wasser
19.02.2019 von Micha:
Wie schon berichtet können wir keine Moscheen, Lehmbauten und Wasserfälle mehr sehen (allerdings darf man das eigentlich nicht laut sagen: Luxusprobleme einer Langzeitreise). Bei Kamelen allerdings (und Tieren generell) verhält es sich aber noch anders, darum war natürlich klar, dass wir in der Grenzstadt Al-Ain dem täglich stattfindenden Kamelmarkt einen Besuch abstatteten. Kamele sind echt witzige Viecher und wahrscheinlich unser Kuhersatz.
Auf dem Markt lernten wir, dass die dunkelbraunen Kamele aus Saudi Arabien, die fast weißen aus dem Oman und die braunen aus den VAE stammen. Zumindest sagte uns das der dortige Touristenguard, der darauf achtet, dass man nicht von Kamelen getreten wird. Seiner Aussage nach zum Teil höchstaggressive Tiere, die schon so manchem Touristen die Beine gebrochen hätten. Nun ja, nach all den hunderten Kamelen mit denen wir in freier Wildbahn Bekanntschaft gemacht haben, können wir das wirklich nicht bestätigen.
Danach ging es noch zu Teilen einer versteinerten Sanddüne in der Nähe von Abu Dhabi und wir übernachteten, klar wo auch sonst, wieder neben der Kamelrennbahn, wo wir schon einmal standen. Am nächsten Tag machten wir uns früh auf den Weg in die Grand Mosque von Abu Dhabi. Die Grand Mosque hat uns nicht so gut gefallen. Das lag daran, dass sie Michas Chador nicht akzeptierten, den sie im Iran geschenkt bekommen hatte und dort immer in den Mausoleen anhatte. Desweitern hatte die Mosche mit dem Teppich und den riesigen Kronleuchtern ein bisschen den Charme eines Themen Hotels in Las Vegas. Würden noch Spieltische und Automaten drin stehen wäre der Lock perfekt.
Nach dem Besuch der Grand Mosque machten wir uns erneut auf den weiten Weg in das Empty Quarter bei Liwa, da uns hier die Wüste am besten gefallen hatte und wir sie das letztes Mal nicht so richtig genießen konnten, da wir sie nach einer Nacht bereits wieder Richtung Dubai verlassen mussten, da wir versehentlich eine Düne rammten und den Landy zu einer Werkstatt bringen mussten. Wir verbrachten dieses Mal drei Nächte dort und unternahmen kleine Wüstenexkursionen und genossen einfach die Wüste.
Zurück in Dubai statteten wir unseren Freunden bei Saluki Motorsport nochmals einen Besuch ab und ließen den Landy vor der weiten Heimreise nochmal durchchecken und Öle wechseln. Da wir noch ein paar Tage Zeit hatten bevor unsere Fähre wieder in den Iran aufbricht waren wir noch beim Fossil Rock und Camel Rock in der Nähe von Dubai. Wir steuerten danach Sharjah Beach für unsere geplante letzte Übernachtung an. Es kam leider etwas anders, über Nacht gab es einen gewaltigen Sturm und uns wurde am nächsten Morgen im Ticket Office mitgeteilt, dass die Schönwetter-Fähre bedingt durch das schlechte Wetter nicht fährt, sondern erst fünf Tage später, am Donnerstag. Wir kauften dennoch die Tickets und fuhren wieder zurück nach Dubai zum Al-Sufouh Beach, wo auch schon andere Overlander standen. Jetzt warten wir hier bis endlich die Fähre am Donnerstag ablegt… So richtig Bock haben wir auf die Fähre allerdings nicht, da das Prozedere, wie auch schon auf der Hinfahrt sehr katastrophal sein wird!
Langweilig wurde uns zwischenzeitlich aber nicht, da wir auch noch das Auto unter Wasser gesetzt hatten. Wir standen in Sharjah in einem Stau und wussten nicht wieso und warum und wie lange es eigentlich noch dauern würde und wollten uns was von hinten zum Essen holen. Allzuviel hatten wir nicht mehr und so sollte es Cocktail Tomaten geben, die ich im Waschbecken waschen wollte. Da der Wasserhahn mal wieder streikte, vergaß ich auch kurzerhand ihn wieder auszumachen, da ja eh kein Wasser kam und entschloss mich sie vorne mit Flaschenwasser zu waschen.
Als es endlich weiterging zog der offene Wasserhahn doch noch Wasser und setzte während der Fahrt die Kabine schön unter Wasser. Zum Glück gab es keine größeren Schäden und auch kam das Wasser nicht überall hin. Das Trocknen und Wischen dauerte aber dennoch gute drei Stunden, die wir gerne anders verbracht hätten.
VAE 2019 - Crash in der Liwawüste und Saluki ist nicht nur ein Windhund
05.01.2019 von Micha:
Am Tag nach Silvester trafen wir noch einige Overlander an einem Strand nahe Dubai und machten uns nach einer Übernachtung den Tag drauf auf nach Abu Dhabi, um dort festzustellen, dass es nicht wirklich viel zu sehen gab, außer dem Fischmarkt und der Grand Mosque. Also beschlossen wir in die Liwa Wüste zu fahren, die Teil des „Empty Quarters“ ist und an der Grenze zu Saudi Arabien liegt. Das Empty Quarter ist die größte Sandwüste der Welt! Die Nacht auf dem Weg dorthin verbrachten wir an einer Kamelrennbahn, wo wir hunderten Kamelen beim Trainieren zuschauen konnten.
Am nächsten Tag gab es für uns dank den unendlichen Möglichkeiten des Internets eine Verabredung mit Emiratis in der oben genannten Wüste. Da zeitgleich das Liwa Wüstenfestival stattfand konnte man überall in der Wüste kleine Camps sehen und wir staunten nicht schlecht als wir sahen, dass auch unsere Gastgeber ein superschönes, gemütliches Camp mit Teppichen, Zelten und sogar Bad und Toiletten in der Wüste aufgebaut hatten. Es war eine größere Männergruppe die vom Wüstenbuggy bis hin zu wüstentauglichen Offroadfahrzeugen, inklusive Ersatzfahrzeug alles erdenkliche mit dabei hatten und wir festlich bewirtet wurden und uns danach sogar den Wüstenbuggy ausleihen durften. Nach ein paar aufregenden Runden mit dem Buggy sollte es allerdings noch aufregender für uns werden: wir durften mit den Jungs und deren Fahrzeugen mit in die großen Dünen der Wüste fahren. Es handelte sich dabei nicht um eine Kaffeefahrt, das kann ich Euch sagen. Da wurde über Dünenkämme gesprungen, quer auf fast senkrechten Sandwänden gefahren und jede Achterbahnfahrt war ein Dreck dagegen. Allerdings war ich auch nicht ganz unglücklich, als wir am Ende nach so viel Aufregung gemütlich über eine normale Sandpiste wieder ins Camp zurückkehrten.
Als wir uns später, es war leider schon dunkel, neben dem Camp für unseren Schlafplatz einrichten wollten übersahen wir nur leider eine kleine Bodenwelle, so dass der Landy vorne im Sand eintauchte was dem schon leicht angeschlagenen Chassis endgültig den Rest gab. Frustriert machten wir uns dann gezwungenermaßen schon tags drauf von Dannen um die Werkstatt in Dubai aufzusuchen, die uns die Jungs aus der Wüste empfohlen hatten und hofften, dass dieser Impact nun nicht das vorzeitige Ende unserer Reise bedeuten würde.
Aber wir hatten Glück im Unglück und die Werkstatt stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus. Saluki Motorsport hat eine normale Werkstatt und baut in der Nachbarhalle für sich Rallye Fahrzeuge um an Rallys teil zunehmen. Wir gehen davon aus, dass es sich um die beste Adresse in Dubai handelt. Sogar Sebastion Loeb kam in der Werkstatt vorbei, da er auch in der Liwa Wüste für die Rallys Dakar trainierte, leider verpassten wir ihn um zwei Wochen. Ein top Team mit einem hervorragenden Geschäftsführer Martin (ebenfalls ehemaliger Rallyfahrer, bekannt durch das Video). In lustiger Arbeitsatmosphäre machte sich das Team sechs Tage über das Chassis her. Die Kabine wurde mit Gabelstapler abgenommen und wir schliefen einige Nächte in der auf dem Boden abgestellten Kabine vor der Werkstatt, während sich Landys Vorderteil in der Werkstatt befand. Der Tank wurde ausgebaut, der Rahmen gerade gezogen, mit weiteren Blechen verstärkt und es wurden noch zwei zusätzliche Haltepunkte für die Wohnkabine angeschweißt. Das heißt unser Landy ist jetzt noch stabiler als vorher! Dank gutem Internet, ein bisschen was zu arbeiten und unseren beiden neuen Freunden: Werkstatt Papagei und Werkstatt Katze verging die Zeit im Fluge und wir waren am Ende fast etwas traurig die Werkstatt wieder verlassen zu müssen und verbrachten noch einen Grillabend mit Martin, dem Geschäftsführer bei einer Seenlandschaft nahe Dubai bevor wir und auf den Weg Richtung Norden machten. Dort fuhren wir noch ein, zwei Tage durch die Gegend, kauften in Ajman noch ein bisschen Bier und Gin ein und waren dann auch schon an der Grenze zum Oman.
VAE 2018 - Emirat Sharjah und Dubai: Scheichs, Hirsche, schmutzige Wäsche und Feuerwerk
27.12.2018 von Micha:
In Sharjah angekommen hieß es aber entgegen der Annahme wir hätten uns erst mal ausgiebig von der Fährfahrt erholt als erstes „Orga“: wir mussten dringend einen Supermarkt finden in dem es endlich mal wieder anständigen Käse gab, so ein Bounty, Eis und Almette Kräuteraufstrich sind zusätzlich eine feine Sache, nach der Nahrungsmitteldurststrecke im Iran. Sim-Karte besorgen, Wäscherei finden und für Meikys neuen Haarschnitt einen Friseur auskundschaften und fanden alles promt in einer von Indern übernommenen Straße.
Die kommenden Tage waren wir so oft in dieser Straße, dass wir schon bald „Straßenbekannt“ waren und wiedermal einige Selfies machen mussten. Und hier stellten wir fest, dass es hier ziemlich teuer ist. Auch die Wäsche wurde nicht per Kilo berechnet sondern per Stück und es störte den Mann am Wäschereitresen auch nicht im geringsten an die hundert Wäschestücke aus unseren Tüten einzeln heraus zu ziehen und laut zählend auf dem Tresen auszubreiten, während immer wieder andere Kunden rein und raus gingen. Manchmal erlebt man Sachen… immerhin konnten wir so einen Mengenrabatt aushandeln. Teuer war´s trotzdem noch.
Da unsere Besorgungen auf einen Freitag (wie Sonntag bei uns) vielen und wir vom Iran nicht gewohnt waren, dass tatsächlich alles geschlossen hat verbrachten wir mehr Zeit in Sharjah als wir geplant hatten und kehrten abends immer wieder zu unserem Übernachtungsplatz am Meer zurück, den auch die Schweizer von der Fähre und andere Overlander nutzten. Neben diesem Platz gab es eine kleine Moschee mit einem Treffpunkt von einigen einheimischen Männern und so kam es dass wir Scheich Butti dort kennenlernten, der uns in flagranti beim Biertrinken erwischte (Der Besitz von Alkohol ist im Emirat Sharjah verboten und damit erst recht der Konsum). Er erzählte uns, dass unter seinen 20 Autos auch der ein oder andere Defender zu finden sei und auch einer mit sechs Rädern, den wir uns gerne mal anschauen könnten. Als wir am nächsten Tag auf dem „nach hause Weg“ zum Meer waren fuhren wir spontan dran vorbei, da er uns sagte die Defender stünden auf der Straße. Als wir dort parkten um Fotos zu machen, sah er uns und kam aus dem Haus und lud uns ein uns seinen Hof und Garten vor seiner Villa zu zeigen. Wie staunten nicht schlecht, als wir dort neben Truthähnen, Ziegen, einigen Sittichen auch ein Hirschpärchen in einem Gehege vorfanden.
Ansonsten gefiel uns Sharjah sehr gut. Wir genossen die Zivilisation, gutes Essen, Meiky bekam einen neuen Haarschnitt und wir brachten in der von Scheich Butti empfohlenen Werkstatt den Landy wieder auf Vordermann bevor wir uns weiter nach Dubai aufmachten.
In Dubai schauten wir uns alles ein bisschen an: die „Altstadt“ und die Schiffe, den Goldsouk, Dubai Mall und das Burj Khalifa, wo schon die Aufbauarbeiten für die Silvesterfeiern stattfanden und fuhren dann auf die künstliche Insel „The Palm“ in Jumeirah wo wir einen außergewöhnlichen Übernachtungsplatz fanden: zwischen zwei Luxushotels auf einem noch unbebauten Grundstück am Strand. Wir überlegten dort auch das Silvester Feuerwerk anzuschauen, aber da wir am Morgen von einem Wachmann drauf aufmerksam gemacht wurden, dass es sich um ein Privatgrundstück handele fiel dieser Plan aus. Ganz gut so, denn wir fanden noch einen besseren Platz an einem Strand von dem aus man das Feuerwerk des Burj Khalifa sehen konnte, was von der Palme aus nicht gegangen wäre.
Hier verbrachten wir einen Großteil des Tages und sahen zu wie der Platz immer voller wurde, stellten aber fest wie ruhig die Leute um uns herum waren, die dort aßen und Zelte aufschlugen. Anscheinend gibt es hier nicht wie in Deutschland Feuerwerk zu kaufen, was sehr angenehm war, da es so kein nerviges Rumgeballere um uns herum gab.
Als es dunkel war leuchtete das Plankton in den Wellen blau und Punkt zwölf Uhr knallte das Burj Khalifa sein Feuerwerk horizontal in die Luft. Auch das uns gegenüberliegende Hotel veranstaltete ein großes Feuerwerk, aber zu unserem Erstaunen dauerte der ganze Spuk nur vier Minuten. Da denkt man wunder was es in Dubai für ein Feuerwerk geben könnte und dann? Aber naja, schön war´s trotzdem.
2018 Vereinigte Arabische Emirate die Überfahrt, sitzen und warten
26.12.2018 von Meiky:
Nach sage und schreibe 33 Stunden haben wir es geschafft und verließen den Hafen von Sharjah in den VAE – müde und froh die Fährfahrt aus dem Iran hinter uns gebracht zu haben. Aber was hatte hier so lange gedauert?
Wir mussten erstmal um 8 Uhr morgens am Hafen sein (man beachte: die offizielle Abfahrtszeit ist um 22 Uhr…) um dann festzustellen, dass der Mitarbeiter des Ticketoffices, der uns helfen sollte die nur auf Farsi erhältlichen Zollpapiere etc. auszufüllen nicht auftauchte.
Nach einiger Zeit fanden wir zum Glück einen Agenten und ein weiteres Overlanderpaar mit denen wir das ganze Prozedere durchlaufen haben. Während hauptsächlich Meiky den Papierkrieg erledigte und die Preise verhandelte, wurde ich von ein paar Frauen im ersten Büro zum Frühstück eingeladen.
Um zwölf Uhr mittags schlossen die unzähligen Büros am Hafen und der Landy musste in den Freihafen gebracht werden. Dorthin hatten wir dann bis kurz vor dem Ablegen keinen Zugang mehr und wir verbrachten die nächsten acht Stunden in der Passagierhalle: sitzend und wartend. Dann ging es mal kurz durch die Passkontrolle um dann in der nächsten Halle noch mal zu warten bis wir endlich auf das Schiff durften, wo es dann erstmal gesammelt ein Abendessen gab und wir endlich um halb ein Uhr nachts ablegten. Immerhin gestaltete sich die zwölfstündige Überfahrt ruhig und wer sich eine Viererbank gesichert hatte konnte sogar etwas schlafen. In Sharjah angekommen das gleiche nochmal, bis das Auto aus dem Zoll und wir eingereist waren: sitzen und warten.
Fazit:
Die Einreise in die VAE war wie zu erwarten eine Geduldsprobe und die Preise der Fährfahrt sind vom eigenen Verhandlungsgeschick abhängig. Wir zahlten komplett mit allem drum und dran etwa 700,-- USD. Die gesamte Prozedur dauerte 33 Stunden: von der Einfahrt ins Hafengelände in Bandar Abbas im Iran bis hin zur Ausfahrt im Hafengelände in Sharjah in den VAE, inkl. 12 Stunden Überfahrtszeit.
Wir wussten von anderen Reisenden schon, dass sich die Überfahrt sehr nervig gestalten würde. Also versuchten wir das Beste draus zu machen und bereiteten uns dementsprechend vor: mit ausreichend Getränken, Sandwiches und Keksen, Büchern, Notebook und Smartphone mit Internet. Dennoch waren wir froh als wir die mindestens 12 verschiedenen Stationen auf beiden Seiten durchlaufen hatten (vor allem Meiky – ich war ja meist in der Passagierhalle) und alle Zettel, Formulare und Belege beisammen hatten und uns endlich auf ein kühles Bier freuen konnten.