26.10.2021 von Meiky
1. Vorwort:
Wir fuhren im Oktober 2021, zu einer trockenen und heißen Jahreszeit, 780 Kilometer (einschließlich Gamedrives sprich Selbstfahrersafaris) durch das Okavango Delta und waren 14 Nächte unterwegs. Im Oktober sind Tierbeobachtungen garantiert, allerdings ist die Landschaft schon sehr stark ausgetrocknet. Grün ist es nur noch direkt an den Flüssen.
Das Okavango Delta ist mit einer Ausdehnung von 20.000km² eines der tierreichsten Gebiete Afrikas. Man begibt sich mitten in die Wildnis. Die Campingplätze in den Nationalparks sind nicht eingezäunt, sodass Tierbeobachtungen sogar auf Campingplätzen nicht selten sind. Wildcampen ist in den Nationalparks verboten. Aus diesem Grund muss man leider die sehr teuren Campingplätze buchen. Die Transitstrecke von etwa 470 Kilometer von Maun nach Kasane durch das Okavango Delta eignet sich perfekt für Selbstfahrersafaris.
Wir haben uns ganz bewusst im Moremi Nationalpark für das Xakanaxa Camp entschieden und nicht für das Camp 3rd Bridge (soll schöner als Xakanaxa sein). Die nur 15 km Verbindung zwischen den beiden Campsites ist voraussichtlich bis Frühjahr 2022 nicht passierbar, wegen der eingestürzten dritten Brücke, die auch zur Trockenzeit nicht umfahren werden kann. Somit muss ein etwa 100 Kilometer Umweg zurück über das South Gate genommen werden. Das war uns zu viel!
2. Unsere Route:
Maun – Wildcamp am Wasserloch vor dem South Gate (2 Nächte) – Xakanaxa Campsite (2 Nächte) – Kwahi Magotho Campsite (4 Nächte) - Savuti Campsite (2 Nächte) - Thobolos Campsite (3 Nächte) – Ihaha Campsite (1 Nacht) – Kasane.
Selbstverständlich können auch andere Plätze, wie zum Beispiel 3rd Bridge im Moremi oder Linyanti in Chobe angesteuert werden. Zusätzlich kann natürlich belieb ergänzt werden. Wir entschieden uns für die genannten Camps, da sie uns von anderen Reisenden empfohlen wurden. Wir können diese nun ebenfalls sehr weiterempfehlen.
3. Navigation:
Die Navigation vor Ort ist sehr einfach und es gibt keine Stolpersteine, da man nie querfeldein fährt und sich immer auf den Sandpisten befindet. Die Sandpisten sind mal besser und mal schlechter. Die Gegend um Savuti ist sehr sandig. Die Spurrinnen sind sehr tief und ausgefahren. Der Sand kann auch teilweise weich sein. Der Sand ist jedoch nicht so weich und nicht zu vergleichen wie das Befahren von Sanddünen. Ein Festfahren ist nur möglich durch zu viel Luftdruck oder einen groben Fahrfehler. Die Distanzen zwischen unseren Campingplätzen waren alle gut an einem halben Tag zu schaffen. Je nach Jahreszeit müssen Flüsse gekreuzt werden. In der Regenzeit können diese hüfttief sein bis hin zu unbefahrbar. Eine Offroad-Erfahrung ist nicht zwingend notwendig, aber sehr hilfreich.
4. Wegpunkte:
Distanz der gesamten Strecke etwa 470 Kilometer ohne Safaris, davon 75 Kilometer Asphalt. Beginnend mit der Shell Tankstelle in Maun und endend in der Chobe Safari Lodge in Kasane.
Koordinaten
-19.96664, 23.45093
-19.95212, 23.47540
-19.75708, 23.67639
-19.61683, 23.80083
-19.53564, 23.79321
-19.42582, 23.64486
-19.18273, 23.41516
-19.18273, 23.41516
-19.19712, 23.64282
-19.17332, 23.75135
-19.11848, 23.86303
-19.10284, 23.98524
-19.09938, 23.98521
-18.56543, 24.06309
-18.38777, 24.24431
-18.20617, 24.39105
-18.15366, 24.50168
-17.95515, 24.67617
-17.92781, 24.72794
-17.83889, 24.87795
-17.84337, 25.14343
-17.80836, 25.14552
Kilometer
-------
0 km
32 km
53 km
11 km
85 km
127 km
139 km
156 km
169 km
196 km
223 km
224 km
292 km
321 km
359 km
373 km
403 km
411 km
431 km
462 km
467 km
Beschreibung
Letzte Möglichkeit für Trinkwasser in Maun, 1 Pula pro Liter
Letzte Tankstelle (Shell) in Maun, Geldautomat und Friseur
Ende der Asphaltstraße
Wegpunkt, nach links
Wasserloch Wildcamp vor Southgate Moremi
Moremi Nationalpark South Gate
Xakanaxa Camp Site
Abbiegung links nach Moremi North Gate und Khwai
Abbiegung Stichstraße zum Hippo Pool etwa 1,8km
Moremi Nationalpark North Gate
Khwai, Magotho Campsite
Mababe Gate, Chobe Nationalpark
Wegpunkt, Abbiegung rechts auf Marsh Road (sehenswerter als Sand Road)
Savuti Campsite
Chobe Nationalpark Ghoha Gate
Thobolos Campsite
Ort, Kachikau, Ende der Sandpiste für 38 km
Puma Tankstelle, führt aber nicht zuverlässig Kraftstoff
Chobe Nationalpark, Ngoma Gate. Beginn der Sandpiste
Chobe NP Ihaha Camp Site
Chope NP Kasane Gate. Ende der noch 5 km bis Kasane
Kasane, Campsite Chobe Safari Lodge
5. Distanzen:
85 km von
42 km von
42 km von
27 km von
96 km von
67 km von
52 km von
21 km von
36 km von
Maun Shell Tankstelle bis
Moremi South Gate bis
Xakanaxa Camp Site bis
Moremi NP North Gate bis
Khwai, Magotho Campsite bis
Savuti Campsite bis
Thobolos Bush Lodge Campsite bis
Chobe NP, Ngoma Gate bis
Chobe NP, lhaha Campsite bis
Moremi South Gate
Xakanaxa Camp Site
Moremi Nationalpark North Gate
Khwai, Magotho Campsite
Savuti Campsite
Thobolos Bush Lodge Campsite
Chobe Nationalpark, Ngoma Gate
Chobe NP, lhaha Campsite
Kasane, Campsite Chobe Safari Lodge
6. Kraftstoffverbrauch (Diesel):
Um sich ein besseres Bild über den Kraftstoffverbrauch zu machen, hier unsere Fahrzeugdaten:
/ Land Rover Defender 110 / 300 tdi, Gesamtgewicht reisefertig etwa 3100 Kilogramm
/ Luftdruck auf etwa 40-50% reduziert, d.h. HA 2,2 Bar und VA 1,8 Bar, mehr war nie notwendig!
/ Die Gamedrives wurden alle in der Untersetzung gefahren.
/ Bei den Verbindungsetappen wurde die Untersetzung auf kleineren Teilstücken genutzt
/ Zu den 470 Kilometern kamen bei uns zusätzlich 310 Km Gamedrive dazu und unser Verbrauch lag bei 15,5 Liter im Durchschnitt, also gute 3,5 Liter mehr als sonst
7. Agenturen in Maun für die Campingplätze:
-19.95291, 23.47378, Khwai Developmet Trust für Magotho Campsite
-19.99099, 23.44075, SKL für Savuti und Linyanti
-19.97779, 23.43129, Kwalate Safaris für Xakanaxa Camp
Thobolos und Ihaha buchten wir vor Ort, nach Corona und zur Hauptsaison wird dies nicht mehr möglich sein. Alle Campingplätze und Nationalparks lassen sich auch über Liquid Giraffe https://liquidgiraffe.com/ von zu Hause oder unterwegs aus buchen. Die Agentur hat auch einen Standort in Maun, gleich neben Marcs Eatery.
8. Campingplatzpreise und Nationalparkgebühren in Pula:
350,-- pro Person und Nacht Xakanaxa
350,-- pro Person und Nacht Khwai, Maghoto
550,-- pro Person und Nacht Savuti
350,-- pro Person und Nacht Thobolos
275,-- pro Person und Nacht Ihaha
Die Nationalparkgebühren lassen sich ebenfalls vor Ort in Maun im DWNP Büro entrichten. Sie können aber auch vor Ort, aber nur in bar, an den jeweiligen Gates bezahlt werden. Auch nur in bar. Die aufgelisteten Gebühren sind in Pula und immer pro Tag, also leider keine 24 Stunden Regel möglich. Bei Fahrzeugen über 3,5 Tonnen wird es schnell deutlich teurer.
Chobe: 50,-- pro Fahrzeug unter 3,5 Tonnen und 120,-- pro Person
Moremi: 50,-- pro Fahrzeug unter 3,5 Tonnen und 120,-- pro Person
9. Verbrauchsangabe Flüssigkeiten:
/ 125 Liter Diesel
/ 110 Liter Trinkwasser (nur zum Trinken, Händewaschen und Zähneputzen)
/ 18 Liter Bier
/ 17 Liter Softdrinks und Säfte
/ 4 Liter Milch
/ 1,5 Liter Tonic
/ 0,75 Liter Gin
/ 0,75 Liter Weißwein
Was isst man so, wenn man ca. 15 Tage autark leben möchte? Zum Frühstück gab es bei uns Müsli, Jogurt, Brot, Aufstrich, Eier, Käse, Marmelade, etc. Leider ging uns das Essen für Frühstück aus, sodass wir die letzten beiden Tage nur baked beans aus Dosen zum Frühstück essen konnten. Am Mittag waren es Reste vom Vorabend, Brotzeit und Salate.
Abendessen (unsere wichtigste Mahlzeit):
/ Hamburger, Vorspeise Salat
/ Pizza, Vorspeise Salat
/ Beef Masala mit Kokosmilch und Reis
/ BBC mit selbstgemachtem Kartoffelsalat, Vorspeise Salat
/ Kaiserschmarren mit selbstgemachtem Apfelmus, Vorspeise Salat
/ Nudeln mit Tomatensauce
/ Steinpilz Risotto
/ Steinpilz Risotto
/ Nudeln mit selbstgemachtem Oliven Pesto
/ Rösti mit selbstgemachtem Apfelmus
/ Abendessen in der Thobolos Lodge
/ Abendessen in der Thobolos Lodge
/ Nudeln mit Sahne Safran Sauce
/ Nudeln mit Tomatensauce
Wir haben mit unseren Vorräten unser persönliches Maximum erreicht. Selbstverständlich würde noch mehr gehen, aber wir möchten uns am Ende der Tour nicht ausschließlich von Reis, Bohnen und Nudeln ernähren und wir haben keinen Gefrierschrank dabei, sondern nur eine 45 Liter Waeco Kompressor Kühlbox. Alle Getränke haben wir aufgebraucht und es hätte nicht weniger sein dürfen.
11. Infos und Tipps:
/ Reifendruck haben wir nur einmal um knapp 50 % reduziert und fuhren so die gesamte Strecke
/ In Khwai gibt es ein paar Shops um Wasser, Bier, Softdrinks und Kekse zu kaufen (keine Garantie)!
/ Es ist nicht notwendig mit zwei Fahrzeugen zu fahren. Die Verbindungsetappen sind alle frequentiert und auch die kleineren Wege beim Gamedrive, sodass man maximal 12 Stunden auf das nächste Fahrzeug warten müsste.
/ Die Gegend in Khwai am gleichnamigen Fluss ist kein Nationalpark. Hier kann am Fluss überall wild gecampt werden, man sollte vom Campingplatz allerdings weit genug entfernt sein.
/ Feuerholz kann überall gesammelt werden, trockener Elefantendung eignet sich prima als Anzünder.
/ Abgespült und geduscht wurde ausschließlich mit Flusswasser, oder an Campingplätzen.
/ Wir hatten immer 10 Liter Flusswasser in PET-Flaschen zum Duschen oder abspülen dabei.
12. Fazit:
Die Reise durch das Okavango Delta war eines unserer Top Highlights, die wir bis jetzt auf unseren Reisen erlebt haben. Wir haben mit dem Vorbuchen die sichere Alternative gewählt, da wir uns nicht auskannten. Beim nächsten Mal würden wir es aber deutlich anders machen und mehr wild campen, auch in den Nationalparks und die Campingplätze nicht im Voraus buchen, aus den folgenden Gründen:
/ Am Gate wird nicht nach einer gebuchten Unterkunft gefragt
/ Es gibt überall genügend Möglichkeiten einen versteckten Platz zu finden
/ An den Campingplätzen gibt es immer ein paar Reserveplätze
/ Man kann an den Campingplätzen fragen, ob man sich bei jemand dazustellen kann
/ Mittags ist auf den Campingplätzen kaum jemand da, d.h. es wird auch nicht kontrolliert, sodass man dort duschen und sich erholen kann
/ Wenn man kurz vor Dunkelheit auf den Campingplätzen ankommt, darf man nicht mehr wegschicken werden, da es in den Nationalparks ein Nachtfahrverbot gibt
/ Das heißt man sucht sich am Abend einen versteckten Wildcampingplatz, steht früh für Gamedrives auf, verbringt den Mittag auf einem Campingplatz, geht am Nachmittag wieder auf Gamedrive und sucht sich einen versteckten Wildcampingplatz