Iran – Unser Fazit

21.03.2019 von Micha und Meiky:

 

Nach 58 Tagen im Iran erlauben wir uns ein Fazit. In einem anderen Blog haben wir als Überschrift gelesen „Iran – die Achse der Gastfreundschaft“. Diesen Satz können wir definitiv bestätigen. Man muss sich dem Land vollkommen öffnen und die Einheimischen an sich heran lassen, sonst hat man wirklich keine Freude. Nach einigen Wochen kann es aber auch ganz schön nervig werden. Wenn der durchschnittliche Iraner ständig „Excuse me, hello Mister, welcome to Iran, from where? Foto? bye bye“ sagt und ....

 

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Iran – Erst kommt der Frühling dann der Winter???

Seidenstrasse, The Michaels, Frühling im Iran, Iran Rundreise, Iran mit dem Auto

08.03.2019 von Meiky:

 

Die erste Übernachtung im Iran nach der Fährfahrt des Grauens aus den Emiraten, die aber immerhin nicht annähernd so grauenvoll wie die Hinfahrt war, haben wir noch gemeinsam mit Lasterliebe und Lorenz und Claudia aus der Schweiz verbracht. Am nächsten Tag trennten sich aber auch schon unsere Wege, denn für „Lasterliebe“ ging es auf direktem Weg nach Shiraz und Lorenz & Claudia fuhren auf die Insel Qeschm.

 

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Back to Iran – die Fährfahrt des Grauens

The MIchaels, Fähre Iran, Bandar Abbas Fähre, VAE Fähre

07.03.2019 von Micha:

 

Die Rückfahrt mit der Fähre in den Iran war ähnlich bescheuert (wenn auch nicht ganz sooo bescheuert) wie auch schon die Hinfahrt in die VAE. Das positive war, wir waren nicht alleine. Mit an Bord waren die „Punktehunde“ Lasterliebe und ein nettes Paar aus der Schweiz, das wir aber noch nicht kannten, sowie all die gefühlt 20 Fahrzeuge von Seabridge, (Deutsche, Österreicher und Schweizer, die eine quasi geführte Tour in eigenen Fahrzeugen machen) wobei das nicht nur positiv war (siehe späteren Verlauf der Geschichte).

 

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Iran – die letzten wüsten Tage

The Michaels, Kaluts Wüste, Iran Wüste, Iran Rundreise

10.12.2018 von Meiky:

 

Wir entschieden uns wieder etwas in den Norden zu fahren, da sich die Straßen und Autobahnen in einem sehr guten Zustand befinden und man somit recht zügig vorankommt. Also ging es zuerst nach Abyaneh, einem kleinen alten Lehmdorf, das in ganz Iran wegen seiner Einwohner bekannt ist, die auch lange nach der Islamisierung der Lehre Zarathustras treu geblieben sind. Danach steuerten wir Kashan an. Der insgesamt über 300 Kilometer lange Umweg hat sich gelohnt, da wir Kashan sehr beeindruckend fanden.

 

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Iran Städtetrip - Kashan, Isfahan, Yazd und Shiraz

Städtereise Iran, The Michaels,

25.11.2018 von Meiky:

 

Wir entschieden uns wieder etwas in den Norden zu fahren, da sich die Straßen und Autobahnen in einem sehr guten Zustand befinden und man somit recht zügig vorankommt. Also ging es zuerst nach Abyaneh, einem kleinen alten Lehmdorf, das in ganz Iran wegen seiner Einwohner bekannt ist, die auch lange nach der Islamisierung der Lehre Zarathustras treu geblieben sind. Danach steuerten wir Kashan an. Der insgesamt über 300 Kilometer lange Umweg hat sich gelohnt, da wir Kashan sehr beeindruckend fanden.

 

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Iran – Persien wir kommen

Nord Iran, Maschad, The Michaels

13.11.2018 von Meiky:

 

Wir haben uns schon richtig auf den Iran gefreut: anderes/besseres Essen, mal wieder andere Menschen, sowie vom Aussehen als auch der Mentalität her und weg aus Sowjetistan, der ehemaligen Sowjetunion, wo vieles von damals noch allgegenwärtig und greifbar ist, was man teils erst realisiert bzw. noch stärker realisiert wenn man wieder draußen ist und sich den ersten Tag im Iran aufhält.

 

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Iran – Gastfreundschaft, ein heikles Thema:

The Michaels, Iran Gastfreundschaft, Weltreise Iran

25.12.2018 von Meiky:

 

Zum Thema Gastfreundschaft gibt es ein paar Benimmregeln die zu beachten sind:

- Männer reichen Frauen zur Begrüßung nicht die Hand, es sei denn die Frau ergreift die Initiative.

 

- Schuhe ausziehen wenn man einen privaten Raum betritt

- Iraner sind überwältigend freundlich, sie müssen dies aus religiösen Gründen tun. Man erhält viele Einladungen, Kellner wollen die Rechnungen übernehmen, Autobahngebühren müssen nicht bezahlt werden und uns wurde sogar angeboten unsere Wäsche zu waschen als wir auf der Suche nach einer Wäscherei waren

 

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Iran – Unser Fazit

 

21.03.2019 von Micha und Meiky:

 

Nach 58 Tagen im Iran erlauben wir uns ein Fazit. In einem anderen Blog haben wir als Überschrift gelesen „Iran – die Achse der Gastfreundschaft“. Diesen Satz können wir definitiv bestätigen. Man muss sich dem Land vollkommen öffnen und die Einheimischen an sich heran lassen, sonst hat man wirklich keine Freude. Nach einigen Wochen kann es aber auch ganz schön nervig werden. Wenn der durchschnittliche Iraner ständig „Excuse me, hello Mister, welcome to Iran, from where? Foto? bye bye“ sagt und somit seinen gesamten Englischen Wortschatz in einem Satz rausballert. Iran hat uns sehr gut gefallen und auf Grund der Größe ist es sehr vielseitig mit einer sehr abwechslungsreichen Landschaft.

 

/ Iran ist ein sicheres Reiseziel auch an den Grenzgebieten (nur im Südosten sollte man sich über die Sicherheitslage informieren, da waren wir aber nicht). Wir möchten gerne wissen, woher dieser seltsame Glaube des Westens kommt, der Iran sei unsicher? Wahrscheinlich noch von diesem „Achse des Bösen“ Gefasel… Wir hätten viel mehr Angst am Louvre in der Warteschlange zu stehen, dort ist unserer Meinung nach, die Gefahr eines terroristischen Anschlags erhebliche Male höher als im Iran.

 

/ Als Frau kann man Iran ebenfalls sehr gut alleine bereisen. Man wird von den Männern fast immer in Ruhe gelassen (außer man steigt alleine aus dem Auto um die Neujahrsgoldfische zu fotografieren) und es gibt genügend Frauen und Kinder die man auf der Straße fragen kann.

 

/ Passend zu diesem Thema auch: der Kleiderzwang für Frauen. Im Prinzip keine extrem große Umstellung. Sollte halt alles langärmelig und –beinig sein, was vor allem in der dortigen Sommerhitze ganz prima ist, zusätzlich zum vorgeschriebenen Kopftuch oder auch Schal natürlich, der das Haupthaar von über neunjährigen weiblichen Menschen bedecken soll, (Aber vielleicht hilft es ja FlipFlops gegen die Hitze zu tragen, die Füße waren nämlich nicht reglementiert) während Männer rumlaufen dürfen wie sie wollen (um hier kurz auf die Skinny Jeans Fraktion am Hafen hinzuweisen) und frau sollte darauf achten, dass das Oberteil weit ist und über den Hintern geht, damit keiner der armen Männern von den bösen Frauen verführt werden kann, so wie es quasi vor der Revolution war, als Frauen dort noch im Mini unterwegs waren und das alles unter dem (im wahrsten Sinne des Wortes) Deckmäntelchen „Hijab is like a shell for the pearl“ um die zerbrechlichen Frauen dadurch natürlich nur schützen zu wollen. Was jeder persönlich tragen möchte ist eine Sache, Gesetze zu erlassen um Leuten vorzuschreiben was sie tragen oder nicht tragen sollen eine andere und ein Europäer wird das wahrscheinlich nie wirklich für gutheißen oder verstehen können – außer die Österreicher vielleicht ;-)

 

/ Es gibt im ganzen Land keine solchen Supermärkte so wir wie sie aus Deutschland kennen. Dafür unzählige kleinere oder größere Shops und Bazare. Für einen Großeinkauf kann schon mal ein halber Tag drauf gehen. Man läuft alle kleine Läden und Bazare ab und hat dann gerade einmal 50 % vom Einkaufzettel abgearbeitet.

/ Iran ist derzeit auf Grund des Wechselkurses sehr günstig € 1,-- sind ca. 150.000 Rial (stand März 2019)

               Reichhaltiges Mittagessen für 2 Personen inkl. Getränke € 2,50

               Reichhaltiges Abendessen für 2 .Pers. in einem richtigen Restaurant (kein Imbiss) inkl. Getränk ca. € 4,50

               2 Falafel Sandwiche und 1 Liter Cola €1,40

               Taxifahrt innerorts € 0,50

               1 Liter Diesel € 0,02 , also 100 ;Liter für € 2,20

               Eintrittspreis pro Sehenswürdigkeit pro Person € 1,50

               Brot 0,07 Cent und eine Dose Cola € 0,22

 

/ Ein Vegetarier wird es im Iran schwer haben, außer man ißt Huhn oder nur ein bisschen Fleisch (was hier direkt als Vegetarier durchgeht). Das Essen ist abwechslungsreich und es gibt nicht immer nur Kebab mit Reis (manchmal aber schon). Wenn man in die Küchen geht findet man immer wieder neue Eintöpfe, natürlich immer mit (etwas) Fleisch drin.

The Michaels, Verkehrsmittel im Iran, Diesel im Iran

/ Straßenverkehr: So nett, lieb und hilfsbereit die Iraner auch sind. Es ändert sich schlagartig wenn sie in ihrem Auto sitzen und den Motor starten; dann mutieren sie innerhalb von Sekunden zum größten Verkehrsrowdy (noch sehr nett ausgedrückt).

 

Wir haben noch nie so rücksichtslose Autofahrer wie in diesem Land erlebt. Parallel daddelt jeder Zweite am Handy oder macht sonst was im Auto. Jeder fährt einfach wie er will. Reißverschlusssystem? Ein Fremdwort - kennt man hier nicht. Es ähnelt eher einem Klettverschlusssystem. Wir haben auch noch nie so viele Unfälle (Blechschäden) gesehen. Man kann sich das Ganze aber auch zu Nutze machen wenn man halt auch „irgendwie“ fährt:  also beim Abbiegen auf die Hauptstraße einfach reinfahren ohne auf den Verkehr zu achten, Spurwechsel ohne zu schauen, U-Turn auf der Autobahn, Linksabbiegen ohne dass man Vorfahrt hat usw. Streng nach dem Motto iranische Autos haben auch Bremsen und andere Fahrer Augen. Sie verlassen sich mehr auf die anderen als auf sich selbst. Für uns undenkbar. Es ist ihnen auch egal wenn sie wegen Dir bremsen oder ausweichen müssen. Man sollte darum absolut immer bremsbereit sein.

 

/ Iranische Straßenverhältnisse sind recht gut. Schlaglöcher findet man selten und die Autobahnen sind in einem ähnlich guten Zustand sowie in Deutschland. Nur, dass es auf deutschen Autobahnen keine Schafe gibt.

 

/ Tanken: ist manchmal etwas schwierig. Tankstellen die Diesel führen sind nicht so häufig und man benötigt eine Tankkarte. Also muss man hoffen, dass die Tankstelle eine Tankkarte hat, oder man auf die Karte eines LKW-Fahrers tanken kann. So ganz haben wir das System mit der Tankkarte nicht kapiert. Wir konnten nämlich nicht immer volltanken Wir haben häufig nur 20, 50 oder 100 Liter bekommen. Wir denken, dass die Tankkarten aufgeladen werden müssen und die Steuer darüber abgerechnet wird. Wenn jemand etwas Genaueres weiß, bitten wir um diese Information.

 

/ Zum Schluß müssen wir sagen, dass es sehr freundlich vom Präsidenten ist eine Neujahrs-SMS zu erhalten.

 

Alles in einem Satz erklärt: IRAN IS GREAT


Iran – Erst kommt der Frühling dann der Winter???

 

08.03.2019 von Meiky:

 

Die erste Übernachtung im Iran nach der Fährfahrt des Grauens aus den Emiraten, die aber immerhin nicht annähernd so grauenvoll wie die Hinfahrt war, haben wir noch gemeinsam mit Lasterliebe und Lorenz und Claudia aus der Schweiz verbracht. Am nächsten Tag trennten sich aber auch schon unsere Wege, denn für „Lasterliebe“ ging es auf direktem Weg nach Shiraz und Lorenz und Claudia fuhren auf die Insel Qeschm. Eigentlich wollten wir Qeschm auch gerne noch besichtigen, aber auf Grund der fünf Tage verspäteten Fährfahrt entschieden wir uns Qeschm auszulassen. Desweitern hatten wir auch die Zeit ein bisschen im Nacken sitzen. Wir entschieden uns von daher im Westen des Irans zügig nach Norden zu fahren. Lieber anfangs etwas schneller unterwegs sein, als sich am Ende stressen zu müssen. Michas erster Arbeitstag ist zwar erst Anfang Juni, aber wir möchten davor einige Sachen erledigen, wie die Wohnung einräumen und noch etwas runterkommen und all die Eindrücke sacken lassen, bevor uns der Alltag wieder einholt.

Während der ersten Tage im Iran war das Wetter noch sehr schön und warm – es wird merklich Frühling im Iran! Zumindest in Teilen des Landes, wie sich später herausstellen sollte. Wir fuhren entlang des Persischen Golfes und legten bei einer Halbinsel einen Stopp ein und besuchten dort das Filmset des iranischen Filmes „Mohammed“ sowie eine versteckte Höhle am Meer, die uns ein Einheimischer zeigte. (Nach einer abenteuerlichen Fahrt mit seinem Moped entlang des Strands – und man muss dazu sagen: er war bestimmt über eine Stunde mit uns unterwegs ohne danach Geld zu verlangen – einfach aus der Motivation heraus uns die Schönheiten seines Landes zu zeigen.

Einen schönen Übernachtungsplatz hatten wir auf dieser Halbinsel auf windigen, fast stürmischen Klippen gefunden, die uns ein bisschen an die Atlantikküste Portugals erinnerte und weil es dort so schön war (wenn man von den nicht weit entfernt brennenden Gasfeuern der hiesigen Raffinerien absieht – wobei diese allemal interessant anzusehen waren), blieben wir eine zweite Nacht. Außerdem steuerten wir noch einen „Salzdom“ an, einen großen weißen Salzberg, dessen Salzablagerungen uns an Gletscherzungen erinnerten.

The Michaels, Iran Shoustar, Hydrauliksystem antik

Am nächsten Tag starteten wir früh, fuhren an den unzähligen Raffinerien und Industrieanlagen vorbei, sahen die Rohre, die das Öl direkt aus dem Berg in die Fabriken befördern und stießen danach auf ca. 200 km Sumpflandschaft in der es unmöglich war einen angenehmen Übernachtungsplatz zu finden. Also entschieden wir uns gezwungenermaßen weiter in die Stadt Shoustar zu fahren und legten an diesem Tag 620 Kilometer zurück, was bis jetzt mit Abstand unsere längste Tagesetappe war. Bisher sind wir ein bis zweimal max. 450 Kilometer gefahren, aber sonst nie über 350 Kilometer am Tag, auch bei besten Straßenverhältnissen. In Shoustar schauten wir uns das (UNESCO Erbe) historische Hydrauliksystem an. Nur 50 Kilometer entfernt besichtigten wir noch den Stufentempel von Tschoga Sambil und machten uns dann auf die Suche nach einem Schlafplatz. Aber es schien noch nie auf unserer Reise so schwer gewesen zu sein: wir dachten, wir hätten was Schönes gefunden, bis drei Leute auf Motorrädern vorbei kamen und uns erzählten, dass es hier „DANGER“ sei. Auf Grund der Sprachbarriere konnten wir nicht verstehen warum. Mal waren es wilde Tiere, mal andere Menschen die Geld haben wollen, etc. Wie dem auch sei. Wir packten zusammen und fuhren wieder nach Shoustar zurück zu unserem Parkplatz in der Stadt, wo wir die Nacht davor waren. Wir sind davon überzeugt, dass es in den Regionen Khuzestan, Kermanschah und Kurdistan weder gefährlich ist, noch sonst irgendwas droht, aber bleiben wollten wir dann trotzdem nicht. Tags drauf in Bisotun ging es uns nochmal ähnlich. Leider hat uns wieder jemand entdeckt und gesagt, es sei hier „DANGER“. Also wieder alles zusammen packen und neuen Platz suchen. Wir denken, dass wir evtl. zu nahe an den historischen Reliefs standen und dieser Mann nicht wusste, wie er uns am besten von dort verscheuchen könnte. Diesen Reliefs in Bisotun und auch denen in Taq-e Bostan statteten wir einen am nächsten Tag einen Besuch ab und fuhren weiter Richtung Norden.

The Michaels, Winter im Iran, Kurdistan Iran, Reliefs in Bisotun und in Taq-e Bostan

Ab der Region Kurdistan wurde es kalt, da sich die Straße hier wieder auf ca. 1600 Höhenmeter hinauf schraubt. Wir verbrachten eine Nacht nahe der irakischen Grenze, da wir nicht mehr über einen 2250 Meter hohen Pass fahren wollten. Leider hatte es die ganze Nacht durchgeregnet und auf dem Pass war das natürlich viel Schnee – ganz viel Schnee und somit wurde die Passüberquerung wieder zur Rutschpartie und es war der zweite Pass, den wir wegen Wintereinbruchs fast nicht überqueren hätten können. Nach dem Pass und bis nach Täbriz verlief die Weiterfahrt und die Stellplatzsuche zum Glück fast ganz normal, aber es blieb kalt. Vor Täbriz wollten wir noch den Ort Kandovan besichtigen, welcher ähnlich ist, wie die Dörfer in Göreme in Kappadokien. Etwa. 7 Kilometer vor dem Ort fanden wir ein einsames Plätzchen und auch hier fing es abends wieder leicht zu schneien an. Als wir aufwachten und aus dem Fenster sahen waren wir über die 20 bis 30 Zentimeter Neuschnee etwas überrascht, da wir nicht mehr mit Schnee gerechnet hatten. Wir waren fast eingeschneit und unser Landy schaffte es morgens gerade noch so durch den Tiefschnee zur Hauptstraße. Das kleine Örtchen Kandovan ist in Tuffstein geschlagen und die Leute wohnen noch heute zum Teil in den Höhlen. Alles wirkt noch sehr authentisch. Zu dieser winterlichen Jahreszeit waren wir die einzigen Touristen, leider war aber auch nicht so viel erkennen, da es weiterhin stark schneite und die Schneedecke mittlerweile auf 40cm angewachsen war.

Wir haben von holländischen Overlandern, names „Go Landy“: Nick und Tessa, die wir in Tadschikistan und wieder in Dubai trafen erfahren, dass es möglich ist, das kurdische Gebiet im Irak zu besuchen. Deutsche Staatsangehörige benötigen für Kurdistan-Irak noch nicht einmal ein Visum und ein weiteres Einreise Visum für den Iran bekommt man problemlos in Erbil. Man könnte auch durch den Irak in die Türkei um die Rückreise deutlich abkürzen. Wir spielten mit dem Gedanken ebenfalls einen Abstecher in den Irak zu machen, allerdings wurde es uns zeitlich zu knapp und der Irak ist uns derzeit noch zu „heiß“, obwohl das Kurdengebiet auch laut den Berichten anderer Reisender gefahrlos machbar wäre, da es vom „richtigen“ Irak auch nochmal mit einer Grenze getrennt ist.

In Täbriz angekommen feierten wir zum zweiten Mal den Jahreswechsel. Im Iran fing jetzt das Jahr 1398 an. Der Jahreswechsel, genannt Nowruz ist fast immer am 20.03.2018, also zum Frühlingsanfang. Im Iran wird Neujahr mit einer nicht nennenswerten Anzahl von Böllern und Raketen gefeiert, das Feiern mit der Familie steht im Vordergrund, es ist auch so ähnlich wie unser Weihnachten, da man sich gegenseitig beschenkt. Wir hatten uns schon gewundert, dass man in letzter Zeit überall auf den Straßen millionenfach Goldfische kaufen konnte. Es ist ein Brauch Goldfische während des Jahreswechsels im Haus zu haben. Was danach mit den Goldfischen passiert wissen wir leider nicht. Laut dem Brauch sollen sie nach zwei Wochen in Flüssen und Seen ausgesetzt werden. An dieser Stelle bedankt sich das Ökosystem. So wie wir die Iraner kennen werden wohl die meisten Goldfische die zwei Wochen ohnehin nicht überleben und tot oder lebendig im Klo hinuntergespült.

Nach Rücksprache mit einem örtlichen Guide in Tabiz, ob der Basar an Neujahr offen hätte wollten wir uns noch einen Tag Zeit lassen und im neuen Jahr den angeblich größten und schönsten Bazar im Iran besichtigen und unsere letzten Rial ausgeben. Leider hatte er zu gehabt… Wahnsinn, auf die Informationen hier konnten wir uns teils wirklich nicht verlassen. Hätten wir das gewusst wären wir natürlich einen Tag früher zum Basar gegangen. Also was lernen wir daraus. Frage nicht, sondern mache immer Deine eigenen Erfahrungen! Es sollte am nächsten Tag mit unseren Visa in der Tasche über Ardabil mit der letzten blauen Moschee (Mausoleum Sheik Al Safi) nach Aserbaidschan gehen. Aber Micha hatte kurzfristig leider Bedenken nach Aserbaidschan einzureisen, da wir zuvor bei der Hinreise in Bergkarabachwaren und die Azeris dies als illegalen Grenzübertritt ansehen und man evtl. festgehalten wird, im schlimmsten Fall droht sogar Geld- oder Gefängnisstrafe. Man kann zwar nicht nachweisen, dass wir jemals in Armenien geschweige denn in Bergkarabach waren, da wir hierfür unseren Zweitpass genutzt haben. Naja, aber man weiß ja nie. Also haben wir uns kurzer Hand entschlossen wieder über Armenien nach Georgien einzureisen. Und die Fahrt ging ohne Umwege direkt über die Grenze bis nach Armenien.


Back to Iran – die Fährfahrt des Grauen

 

07.03.2019 von Micha:

 

Die Rückfahrt mit der Fähre in den Iran war ähnlich bescheuert (wenn auch nicht ganz sooo bescheuert) wie auch schon die Hinfahrt in die VAE. Das positive war, wir waren nicht alleine. Mit an Bord waren die „Punktehunde“ Lasterliebe und ein nettes Paar aus der Schweiz, das wir aber noch nicht kannten, sowie all die gefühlt 20 Fahrzeuge von Seabridge, (Deutsche, Österreicher und Schweizer, die eine quasi geführte Tour in eigenen Fahrzeugen machen) wobei das nicht nur positiv war (siehe späteren Verlauf der Geschichte).

 

Die Abfertigung in Sharjah ging verhältnismäßig schnell und wir konnten uns danach – ein paar Stunden wartend - im Schatten eines Blechdaches und mit dem ein oder anderen Bier, das wir im Duty free erstanden hatten (im Hafen scheint kein Alkoholverbot, wie im Emirat Sharjah selbst zu sein, wenn man hier Bier kaufen kann), ausruhen und zusammen mit den „Punktehunden“ mental auf die Fährfahrt vorbereiten. Die Fahrzeuge waren dann auch recht schnell auf das Schiff geladen und danach war wieder warten im fensterlosen Ausreisehäuschen angesagt. Auf dem Schiff selbst gab es dann erstmal, wie Meiky zu sagen pflegt „Reis mit Scheiß“ und als die Fähre ablegte haben wir zwei uns heimlich unter Deck und ins Auto zum Schlafen geschlichen. Wir hatten zuvor gehört, dass die „Seabridgeler“ die Erlaubnis hatten im Wohnmobil zu schlafen – so warum nicht auch wir? Allerdings durften sie wegen des Wellengangs erst um Mitternacht hinunter, während wir schon ab ca. viertel nach neun (oh – das Schiff legte ja quasi pünktlich ab…) unten waren. Das Geschaukel hielt sich in Grenzen, wobei Meiky und ich ja auch seefest sind, aber es war eine unglaubliche Hitze im Landy, so dass ich mich irgendwann mit nassen Handtüchern zudecken musste (an dieser Stelle vielen Dank an Guy und Sharon für den Tipp). Dies scheint darum die wärmste Nacht auf unserer Reise gewesen zu sein, aber immerhin konnten wir sie im eigenen Auto verbringen, anstatt oben in der Schiffskabine.

Mr. Sarai, genannt the Boss
Mr. Sarai, genannt the Boss

Angekommen in Bandar Abbas hieß es mal wieder warten: erst bei der Einreise, dann bis wir das Auto aus dem Zoll holen konnten. Ach ja, und dann war da ja auch noch ein gewisser Agent, von uns nur genannt „Sirus – the Virus“, der unsere Carnets hatte und mit dem wir eigentlich per Handschlag einen Preis von 25 Euro pro Auto ausgemacht hatten. Alle Kosten inklusive. Ja und dann kam noch der berühmt berüchtigte Mister Sarai und wollte noch Kohle fürs „Shipping“ haben, die laut Sirus-the Virus eigentlich, weil „all in“, ja inkludiert hätten sein müssen. Ach was solls: ich glaube niemand der diese Fährfahrt nicht selbst mal gemacht hat weiß gerade wovon ich rede… Fazit ist: dass dieser Ticketheini Sarai und Sirus – the Virus mit seinen schlecht sitzenden Skinny Jeans Typen alle unter einer Decke stecken und versuchen sich Geld in die eigene Tasche zu wirtschaften, vorbei an den offiziellen Preisen und wenn man meint einen guten Preis ausgehandelt zu haben (so wie wir, mit Handschlag nochmal angemerkt) wird an irgendeiner Stelle eine Gebühr erfunden und eine gefakte Rechnung ausgedruckt und am Schluß wird man damit erpresst, so dass es heißt: „ja, aber heute ist Freitag (wie Sonntag bei uns), wir könnten nun alle nach Hause gehen und dann stündet ihr hier doof im Hafen“. Und bei der finalen Diskussion von uns drei Fahrzeugen mit der skinny Sirus Bande, dass wir nun alles so haben möchten wie per Handschlag zuvor ausgemacht,, kommt auch noch ein super schlauer Seabridge Guide an und sagt, dass wir Schuld wären, wenn die „Alleinefahrer“ irgendwann mal nicht mehr mitfahren dürfen, weil wir um zwanzig Euro diskutieren. Ja – 20 Euro zusätzlich pro Fahrzeug, die davor so einfach nicht ausgemacht waren. Da geht es ums Prinzip – nicht die 20 Euro.

 

Aber es ist natürlich viiel besser, so wie die es machen einfach jeden Preis zu zahlen und damit für die nachfolgenden Fahrer die Preise zu versauen. Ist egal, denn die reichen Europäer habens ja. *Ironie off*

 

Für alle die an der ein oder anderen Stelle ausgestiegen sind: macht nichts: fahrt einfach nicht mit dieser Fähre ;-) (leider gibt es derzeit keine andere Fähre zwischen Iran und VAE)


Iran – die letzten wüsten Tage

 

10.12.2018 von Meiky:

In Kerman kauften wir für die Dasht-e Lut nochmal ordentlich auf dem Markt ein und auch  volltanken musste nochmal sein, hat sich aber das erste Mal für uns als etwas schwierig herausgestellt. Man benötigt zum Tanken nämlich eine Tankkarte, als Ausländer besitzen wir diese natürlich nicht und wir wissen auch nicht, wo und zu welchen Bedingungen man eine solche erwerben kann. In der Regel haben fast alle Tankstellen so eine Tankkarte, so dass man mindestens 100 Liter Diesel bekommen könnte. Die erste Tankstelle hat uns nach fünf Minuten diskutieren weitergeschickt und leider wollten uns auch die LKW-Fahrer mit ihren Tankkarten nicht aushelfen. Nach weiteren zehn Kilometern kam erst die nächste Tankstelle, leider gab es auch dort keine Tankkarte, aber ein LKW-Fahrer erbarmte sich und hat uns 20 Liter überlassen. Mit 20 Litern kommen wir aber nicht sehr weit. Also mussten wir uns wiedermal mit Hand und Fuß verständigen um klarzumachen, dass wir für die Lut Wüste volltanken müssten. Der zweite LKW-Fahrer gab uns dann 50 Liter auf seine Karte und der dritte nochmal 20 Liter. Die LKW-Fahrer bekommen mit ihrer Tankkarte natürlich den einheimischen Preis von 3000 Rial pro Liter und wenn sie nett sind und diesen Preis an uns 1:1 weitergeben, was in diesem Fall auch geschehen ist kosten uns 100 Liter Diesel sage und schreibe nur € 2,40.

 

Nach 45-minütigem Tankprozedere mit anschließenden Selfies ging es endlich über den letzten, fast 2700 Meter hohen Pass in die Dasht-e Lut, eine weit ausgedehnte Wüstenlandschaft mit einer Luftfeuchtigkeit von 3% bis 5%. Einer der trockensten Orte der Welt. Viele sagen, dass es auch der heißeste Ort der Welt sei, mit gemessenen Temperaturen von 78 °C, aber natürlich nur im Sommer. Anders zur Sahara wurden keine Funde von frühmenschlicher Besiedlung gemacht und bislang auch keinen Fossilien gefunden. Die Lut Wüste ist aufgrund dieser lebensfeindlichen Konditionen auch heute noch menschenleer. Bei der Wüste angekommen geht es anfangs noch auf einer Teerstraße entlang, diese haben wir aber schnell verlassen und sind den Fahrwegen in die Wüste gefolgt. Selbstverständlich haben wir den Luftdruck der Reifen auf 1,5 Bar reduziert, das Mitteldifferenzial gesperrt und die Gänge untersetzt. Wichtig beim Befahren von Sand ist nämlich, dass man einen Gang findet, der schnell ist aber auch ausreichend Drehmoment besitzt. Das ist bei uns der Dritte Gang in der Geländeuntersetzung. Anderes als zu erwarten kann man beim Befahren der Wüste am Fahrzeug schnell etwas kaputt machen. Aus Reflex oder Gewohnheit die Kupplung im falschen Moment oder kurz vorm Absterben des Motos gedrückt und schon kann diese kaputt sein. Also lieber Motor absterben lassen. Aus diesem Grund haben wir auf Spielerein und sinnloses Hin- und herfahren verzichtet.

Es dauerte nicht lange bis wir einen schönen Übernachtungsplatz inmitten der sogenannten „Kalouts“ gefunden haben. Kalouts sind Felsformationen, die parallel und in gerader Ausdehnung verlaufen.  Und nachdem wir von der Stadt Kerman auch etwas genervt waren sind wir gleich am ersten Ort in der Wüste eine Extranacht geblieben. Die Tagestemperaturen in der Wüste sind im Winter mit ca. 25 Grad sehr angenehm. Nach Sonnenuntergang fällt das Quecksilber allerdings schnell wieder auf 5 Grad und darum gab es leider immer noch Abendessen mit Daunenjacke.

 

Das Befahren der Wüste Lut mit dem eigenen Fahrzeug stellt fahrerisch keine großen Anforderungen dar, allerdings kann man bei einem möglichen Defekt des Fahrzeugs nicht mit Hilfe rechnen. Die Einsamkeit und Leere der Wüste ohne Besiedlungen und Brunnen hat aber seine eignen Reize und eine starke Anziehungskraft auf uns. Wir blieben sechs Nächte in der Lut und haben niemanden gesehen, bis auf einen kleinen Wüstenfuchs.

Nach der Dasht-e Lut verbrachten wir zwei Tage in Bam. Bis 2003 war Bam die größte Lehmstadt/Lehmfestung der Welt. 2003 wurden viele historische Gebäude innerhalb der Festung durch ein starkes Erdbeben vollkommen zerstört. Es liegt noch ein sehr großer Teil der Lehmstadt in Türmern. Allerdings sind so viele Teile der Stadt wieder instand gesetzt, dass sich die Besichtigung auf alle Fälle gelohnt hat. Das Erdbeben forderte vor 15 Jahren am 26.12.2003 insgesamt über 30.000 Menschenleben - 1/3 der Einwohner der Stadt. Man merkt noch deutlich die Trauer in der Stadt. Da jeder Mensch mindestens einen Familienangehörigen verloren hat.

Die letzten 300 Kilometer in Richtung Süden führen uns nach langer Zeit wieder ans Meer. Anfang Juni verabschiedeten wir uns bei Alanya in der Türkei vom Meer. In Bandar Abbas am Persischen Golf wollten wir die Fähre an Weihnachten in die Vereinigten Arabische Emirate nehmen, doch leider wurde diese gestrichen. Wir haben gehört, dass die Auslastung zu gering gewesen sei. Somit fuhren wir 80 Kilometer aus der Stadt raus um zwei Tage auf die nächste Fähre zu warten. Wir stellen uns schon jetzt auf horrende Fährticketpreise und auf 36 chaotisch-katastrophale-Grenze-Fähre-Prozedere-Einreise-Ausreise-Carnet-Zoll – Stunden ein. Aufgrund der Inflation und des daraus resultierenden Umrechnungskurses ist derzeit der Iran sehr günstig für uns. Wir haben viel geshoppt, waren oft Essen und haben es uns sehr gutgehen lassen, dennoch haben wir in den 43 Tagen gemeinsam nur € 610,-- ausgegeben, inkl. Guide und Ölwechsel. (Fährfahrt nicht eingerechnet, die kostet mindestens nochmal so viel!)

 

In unserem ersten VAE Bericht werden wir genauer auf unsere Erfahrungen bei der Fährfahrt eingehen!


Iran Städtetrip - Kashan, Isfahan, Yazd und Shiraz

 

25.11.2018 von Meiky:

Wir entschieden uns wieder etwas in den Norden zu fahren, da sich die Straßen und Autobahnen in einem sehr guten Zustand befinden und man somit recht zügig vorankommt. Also ging es zuerst nach Abyaneh, einem kleinen alten Lehmdorf, das in ganz Iran wegen seiner Einwohner bekannt ist, die auch lange nach der Islamisierung der Lehre Zarathustras treu geblieben sind. Danach steuerten wir Kashan an. Der insgesamt über 300 Kilometer lange Umweg hat sich gelohnt, da wir Kashan sehr beeindruckend fanden. Am ersten Tag regnete es, so dass wir beschlossen den Tag auf einem Parkplatz auf einem Hügel im Norden der Stadt abzuwarten.

Kashan war bis jetzt die erste Stadt mit mehreren interessanten Sehenswürdigkeiten. Wir waren fast überall alleine und die einzigen westlichen Touristen. Overlander haben wir schon lange keine mehr getroffen. In Kashan gab es den Bazar, traditionelle Häuser (die bis jetzt einzigartig im Iran waren), einen Hamam, und den Holy Shrine im Nachbarort Aran va Bidgol. Kashan ist noch fast ohne Tourismus, man wird komplett in Ruhe gelassen, auf dem Bazar nicht angequatscht usw. …

Isfahan, The MIchaels, Rundreise Iran, Iran Individuell, Salzsee und Karavanserei Iran

Danach führte die Strecke wieder Richtung Süden nach Isfahan (kurze Zwischenmeldung: es wurde immer noch nicht wesentlich wärmer, die Stadt liegt nämlich auf 1600 Metern). Wir sind gleich morgens nach Isfahan aufgebrochen, da wir uns für die Stadt auch Zeit nehmen wollten. Wir waren vier Nächte vor Ort. Am ersten Tag kümmerten wir uns zuerst um die nervigen Sachen wie, Autowaschen, Ölwechsel, Geldwechseln, Wäschewaschen etc. Am zweiten Tag schauten wir uns Vieles im Zentrum der Stadt an, die sehr weitläufig ist. Am dritten Tag waren wir mit einem Guide, Names Farnood, den wir am Vortag kennengelernt haben unterwegs. Wir beschränkten uns nur auf die Sachen, die etwas weiter außerhalb des Zentrums lagen und für die man ein Auto benötigt. Normalerweise sind wir mit Guides sehr skeptisch und wollen viel lieber selbst die Stadt entdecken und nutzen darum so gut wie nie einen Guide. Aber Farnood war von Anfang an super sympathisch, sehr nett, zuvorkommend und nicht aufdringlich. Für uns war der dritte Tag obwohl er schon um acht Uhr mit einem straffen Programm losging sehr angenehm. Wir genossen es nicht selbst fahren zu müssen, nicht selbst zu navigieren und nicht selbst Parkplätze in den teils sehr engen Gassen mühsam suchen zu müssen. Wir erfuhren über unseren Guide auch vieles über das Land und das Leben der Iraner und er zeigte uns natürlich auch sehr viele spannende Orte, die man in einem Reiseführer nicht findet. Wir hatten mit Farnood an diesem Tag viel Spaß und er hat uns bis in den Abend hinein bespaßt.

Am vierten Tag war halbtags der 10.000 Kilometer Check auf dem Stadtparkplatz fällig, zu reparieren gab es fast nichts, bis auf einen Krümmerbolzen, den Meiky auf dem Unterbodenschutz zufällig fand. Dieser musste zum Glück einfach nur wieder verschraubt werden. Der Ölstand für das Getriebe, Verteilergetriebe und die Achsen wurden nicht kontrolliert. Unser Landy hat seit der Abfahrt keinen einzigen Tropfen Öl verloren. Nachmittags schlenderten wir ein weiteres Mal durch die Altstadt um auch bei Abenddämmerung ein paar Fotos machen zu können.

Eigentlich hatten wir geplant die gesamten vier Nächte in Isfahan auf dem Parkplatz an der großen neuen Moschee zu übernachten. Wir hatten schon von dem Stellplatz gehört und da es auch ansonsten in dieser Stadt keine wirklich guten Übernachtungsplätze gab entschieden wir uns dort zu bleiben. Die ersten beiden Nächte waren ruhig und bis auf ein großes Aufgebot an Fahrschülern, die dort morgens ihre unbeholfenen Runden drehten passierte nichts Auffälliges. Am dritten Abend dachten allerding die Kids der näheren Umgebung sie müssten uns ärgern indem sie immer wieder am Landy vorbeiliefen und dagegen schlugen. Was schon extrem nervig war, als dann aber noch eine Gruppe Jugendlicher (wir schätzten das Alter auf 18 – 25) mit AK-47 Maschinengewehren ca. zehn Meter an uns vorbei gingen, sich allerdings nicht für uns interessierten schlug es dann doch für uns 13 und wir verließen das Gelände zwar nicht fluchtartig aber dennoch etwas zügig. Nach dieser  Begegnung der dritten Art war uns dann doch etwas mulmig, so dass wir uns einen neuen Stellplatz suchen wollten. Aber wo soll man um 22:00 Uhr nachts noch großartig hin? Vor allem wenn es wie oben beschrieben nicht wirklich Alternativen gibt? Also sind wir kurzerhand, wie wir das in Südamerika bereits gelernt haben auf zur nächsten Polizei und haben die damit belästigt indem wir uns dort auf den Parkplatz gestellt haben. Die darauffolgende und vierte Nacht blieben wir dann auf einem Stadtparkplatz mitten im Zentrum. Am nächsten Tag trafen wir erneut Farnood und fragten ihn, was es mit den bewaffneten Menschen nach dem Freitaggebet auf dem Parkplatz der Moschee auf sich haben könnte und er erklärte uns, dass es sich um eine Art Milizen handeln würde, die eine militärische Ausbildung haben und auch Waffen in der Öffentlichkeit tragen dürfen. Sollte es zu einem Krisenherd kommen, würden diese Milizen freiwillig zuerst anrücken… Klang für unsere europäischen Ohren etwas eigenartig und so interpretierten wir das Gesehene als Patrouille einer Art besseren Nachbarschaftshilfe (die zur Not auch in den Krieg zieht).

Auf der Fahrt von Isfahan nach Yazd gab es dann mal wieder einen Salzsee zu besichtigen im Kapitel: „Micha und die Salzseen – ein Drama in drei Kapiteln (mindestens)“. Seit Bolivien 2013 klappern wir für Meiky gefühlt j-e-d-e-n Salzsee ab, da Micha seit dem Salar de Uyuni in Bolivien unter einer Art Salzseetrauma leidet. Zwei Tage bevor wir den Salar de Uyuni erreichten begann es ganz fürchterlich zu regnen und hörte drei Tage lang nicht mehr auf, so dass der Salar 10cm - 30cm tief mit Wasser bedeckt war und somit war die weiße Salzoberfläche nicht mehr zu sehen. Sehr schön anzuschauen, da es den größten Spiegel der Welt ergibt, aber der Vorteil einer geschlossenen weißen Salzschicht, die bis zum Horizont reicht wäre der, dass man schöne und witzige Fotos machen kann auf denen man beispielsweise ein Auto auf der Hand hält oder von einem Plastikdino gefressen wird, weil alles zweidimensional erscheint. Diesen Zeitpunkt hatten wir in Bolivien somit leider um zwei Tage verpasst und seitdem ist Michas immer auf der Jagd nach trockenen Salzseen, um diese Fotos nach zu holen. Und auch in der Türkei war der Tuz Gölü nicht vollständig ausgetrocknet, weil es noch nicht Hochsommer war und jetzt schon wieder: Pech: wieder mit Wasser bedeckt, da es in der Wintersaison ebenfalls zu Regenfällen kommt. Wir fuhren ein bisschen drauf rum, aber da wir keine Lust hatten steckenzubleiben ging es dann auch schon weiter und wir wurden mit einem außergewöhnlichen Nachtlager belohnt: ein Innenhof einer alten und teilweise renovierten Karawanserei an der alten Seidenstraße, wo wir den restlichen Tag ungestört waren.

 

Vor Yazd schauten wir uns noch ein paar unbedeutendere, aber dafür genauso schöne Sehenswürdigkeiten an: ein großes Eishaus in Meybod, die Pilgerstätte und Feuertempel Chakchak der Zarathustras und die alte Lehmstadt Kharanaq. In Yazd trafen wir dann zum ersten Mal im Iran andere Overlander: eine Familie bestehend aus Arnim, Linda und Kind Johann samt Bulldoge Schrumpel die in einem Mercedes LKW unterwegs sind.

 

Nach etwa 3 Wochen im Land wurde die Zeit langsam knapp und so haben wir auch gleich noch unsere Visa für weitere 30 Tage verlängern lassen. Der Taxifahrer hat uns allerdings zu einer anderen Dienststelle gefahren, als die wo wir eigentlich hin wollten, aber offenbar war auch dort eine Visaverlängerung möglich und das sogar noch unkomplizierter und schneller als angenommen, denn eigentlich ist die Visaverlängerung nur möglich, wenn man nur noch wenige Tage übrig hat und wir hätten ja noch ca. eine Woche gehabt. Wir wurden auch noch an der wartenden Schlange vorbei gelassen (wie so oft bei westlichen Touristen) und der Beamte ließ alle anderen Leute warten um sich vollständig um uns gekümmert. Das ist manchmal schon etwas unangenehm. Jeder musste ein Formular zweifach ausfüllen, Kopien vom Pass, vom Iran-Visum und je zwei Passbilder (Micha mit Kopftuch) abgeben. Danach zur Bank um 345.000 Rial einzuzahlen, also ca. € 2,80 bei der Bank eingezahlt. Befragungen und Interviews - wie es viele andere Overlander erlebt haben - gab es bei uns nicht. Um die Einzahlung bei der Bank hat sich unserer Taxifahrer gekümmert und somit mussten wir uns um fast nichts kümmern. Die Reisepässe konnten wir dann am nächsten Tag um 10:00 Uhr wieder mit der Visaverlängerung darin abholen.

 

Für die 450 Kilometer von Yazd nach Shiraz nahmen wir uns drei Tage Zeit, da es auf der Strecke wieder einiges zum Anschauen gab, wie zum Beispiel: Die Türme des Schweigens, die Lehmburg Saryazd, das Garb des Kyros, die Steinreliefs Naqsh-e-Rajab und Naqsh-e-Rostam, sowie Persepolis. Persepolis ist sehr sehenswert. Wir haben einige solcher Palastanlagen bereits zu genügende in Griechenland und in der Türkei gesehen. Aber Persepolis war widererwarten anders aber nicht weniger spannend, definitiv ein „must do“ im Iran, mit seinen behauenen Säulen die Pferden und Löwen darstellen oder die riesigen, sechsbeiniges Stiere die das Eingangstor säumen. Die Reliefs sind sehr eindrucksvoll und waren an den anderen Ausgrabungsstätten nicht anzutreffen.

 

In Shiraz wollten wir eigentlich nur eine Nacht bleiben. Wir haben beschlossen alle wichtigen Sehenswürdigkeiten chinesisch anzuschauen, da wir unbedingt wieder in die Natur wollten. Nach einem Einkauf am Nachmittag wurde es allerdings wieder zu spät um loszufahren. Es war zwar erst  16:00 Uhr, aber um 16:30 Uhr geht im Winter schon die Sonne unter und um 17:00 Uhr ist es schon fast dunkel. Wir waren uns nicht sicher ob wir in der kurzen Zeit einen geeigneten Schlafplatz finden würden. Bei Dunkelheit ist das nämlich fast unmöglich. Dass die Tage so kurz sind ist etwas nervig für uns: Spätestens um 16 Uhr sollte man einen geeignete Schlafplatz gefunden haben, da wir uns immer streng an die Regel halten: „Fahre nicht bei Nacht“. Daher haben wir beschlossen wieder auf dem Parkplatz in der Stadt zu übernachten. Am nächsten Morgen ging es dann auch gleich los wieder in die Natur, um uns zu erholen und uns für die nächste Etappe vorzubereiten.

 

Die nächsten 650 Kilometer Richtung Osten werden uns in die Dasht-e Lut führen. Eine weit ausgedehnt Wüstenlandschaft. Mit einer Luftfeuchtigkeit von 3% bis 5%, einer der trockensten Orte der Welt. Viele sagen es sei auch der heißeste Ort der Welt mit einer gemessenen Temperatur von 78 °C, aber natürlich nur im Sommer. Anders zur Sahara wurden keine Funde von frühmenschlicher Besiedlung und bislang auch keine von Fossilien gemacht. Die Lut Wüste ist aufgrund dieser lebensfeindlichen Konditionen auch heute noch menschenleer. Wir freuen uns schon jetzt in die Wüste einzutauchen. Wir sind gespannt wie weit wir uns hinein trauen, da wir kaum Erfahrungen in der Wüste und mit dem Sand haben. Wir versuchen es mit 1,5 Bar Luftdruck und Untersetzung im dritten Gang!


Iran – Persien wir kommen

 

13.11.2018 von Meiky:

Wir haben uns schon richtig auf den Iran gefreut: anderes/besseres Essen, mal wieder andere Menschen, sowie vom Aussehen als auch der Mentalität her und weg aus Sowjetistan, der ehemaligen Sowjetunion, wo vieles von damals noch allgegenwärtig und greifbar ist, was man teils erst realisiert bzw. noch stärker realisiert wenn man wieder draußen ist und sich den ersten Tag im Iran aufhält.

Bei der Ausreise von Turkmenistan waren wir irgendwie erleichtert den GPS-Tracker an der Grenze wieder abzugeben. Wir haben uns in ganz Turkmenistan verfolgt und beobachtet gefühlt. Auf der iranischen Seite mussten wir das erste Mal auf unserer Tour das Carnet de Passage (Zolldokument/Reisepass für das Auto) zücken. Wenn es nach Meiky ginge, würde er am liebsten immer mit dem Carnet reisen, geht schnell und unkompliziert und das Fahrzeug muss erst vor Ablauf des Carnets aus dem Land wieder ausgeführt werden. Unsere Pässe wurden abgestempelt auch das Carnet wurde ebenfalls richtig abgestempelt (darauf muss vor allem in Ländern geachtet werden in denen entgegengesetzt unserer Schreibweise gelesen und geschrieben wird). Eine Fahrzeugkontrolle wurde nicht durchgeführt, sie haben noch nicht einmal reingeschaut. Hätte man sowas mal vorher gewusst, dann hätten wir unseren 55 Liter Wassertank vermutlich mit Bier aufgefüllt, denn Alkohol sucht man im Iran vergeblich, da er verboten ist. Auch musste Micha schon bei der Einreise, ihr Kopftuch aufsetzen, welches sie rechtzeitig bereithielt. Das Kopftuch wird sie während unserer Reise durch den Iran begleiten. Hier herrschen nämlich strenge Kleiderordnungen auch für westliche Touristen/innen.

 

Man braucht aber keinen Mantel oder einen Ganzkörperschleier. Neben dem bereits genannten Kopftuch, was übrigens auch kein Hijab zu sein braucht geht auch eine weite Jacke, lange Bluse oder langes Kleid. Diese Oberteile sollten jedenfalls über den Hintern reichen und die weibliche Körperform verbergen. Iran eignet sich auch sehr gut für allein reisende Frauen. Männer dürfen einen ohnehin nicht ansprechen und es gibt genügend Frauen und Kinder die man fragen kann, wenn man mal Hilfe braucht.

Nach der Grenze suchten wir uns mit ausreichend Abstand zu dieser erstmal ein gemütliches Plätzchen zum Schlafen, und wurden zum Glück auch gleich fündig. Frisch ausgeruht machten uns am nächsten Tag voller Tatendrang auf ein ganz neues Land zu erobern. Auf dem Weg Richtung Mashhad wollten wir den Rashad Turm besichtigen und stellten, nachdem wir uns ein wenig verfahren hatten fest, dass unser Garmin Navi und unsere Navigationsapp „Maps.me“ im Iran offenbar nicht ganz vollständig sind. Dafür sind wir auf unserer kleinen Irrfahrt immerhin durch riesige Krokusfelder gekommen und konnten den Einheimischen bei der Safranernte zusehen. In Mashhad war erstmal wieder das leidige Geldwechseln angesagt, was in den größeren Städten in halblegalen Wechselstuben erfolgen kann, wo man das Dreifache als auf der Bank erhält. Alle gängigen Kredit- und Maestrokarten funktionieren im Iran nicht, da die meisten Kreditkarten über die USA abgerechnet werden und dies wegen der US-Sanktionen gegen den Iran darum nicht möglich ist. Wichtig ist, das schon bei Planung der Reise zu wissen und darum genug Bargeld mitnehmen.

Wir haben uns in Mashhad ein paar Sehenswürdigkeiten angeschaut und auch den „Heiligen Schrein des Imam Reza“, bevor wir die Stadt wieder verließen. Wir waren von der zweitgrößten muslimischen Pilgerstätte nach Mekka vollkommen geflasht und absolut begeistert. So hat doch dieser Ort die meisten Sehenswürdigkeiten in Usbekistan absolut in den Schatten gestellt. Es war dort richtig lebendig, der Islam wird gelebt. Nicht so wie in Samarkand, wo sich in den Moscheen und Koranschulen die Souvenirläden aneinander reihten.

Im ersten Moment war es etwas seltsam für uns als einzige europäische Touristen, noch dazu nicht muslimisch die Pilgerstätte zu betreten, aber bereits zu Anfang kam eine ältere Frau auf uns zu, wühlte in ihrer großen Umhängetasche und zog einen großen Schleier heraus und meinte den würde Micha drinnen brauchen und schenkte ihn ihr. Viele der Besucher des heiligen Schreins begegneten uns mit neugierigen Blicken, winkten und lächelten uns zu.

Am nächsten Tag, wir waren schon ein Weilchen gefahren, überholte uns ein weißer Sapia, hupend, sich freuend und mit dem Handy wedelnd fuhr er an uns vorbei und wollte uns anhalten. Wir haben schon viel von der iranischen Gastfreundschaft gehört, aber bisher blieb es bei winken und hupen.

 

Nach zwei Selfies wurden wir von dem etwa gleichaltrigen Mann zu sich nach Hause eingeladen. Wir waren uns erst nicht sicher, ob wir die Einladung annehmen sollten, da sein Heimatort in der Richtung lag aus der wir kamen und wir eigentlich noch nach Tabas, in die andere Richtung wollten. Und ich denke, wir haben auch mindestens drei Mal abgelehnt. Aber er wollte unbedingt, dass wir mitkommen und hat sich so gefreut, dass wir die Einladung nicht ausschlagen konnten. Zuhause angekommen war dann neben seiner Frau auch noch der Onkel mit Neffen, Schwiegermutter und Schwiegervater usw. anwesend und bei Tee und Obst wurden wir zu unserer Reise befragt. Nach diesem schönen Aufenthalt machten wir und dann auf nach Tabas.

 

In Tabas angekommen freuten wir uns über die vielen Palmen überall und die Wärme und fanden ein richtig tolles Restaurant, wo wir zum ersten Mal im Iran ein sehr gutes traditionelles Mittaggegessen bekommen haben. Danach fuhren wir rund 40 Kilometer raus in die Einsamkeit, um uns ein paar Tage von den Strapazen der letzten beiden Wochen zu erholen. Seit Khiva waren wir jede Nacht an einem anderen Platz und sind jeden Tag viel gefahren.

Nach unserer kleinen Auszeit ging es zunächst weiter zur ehemaligen US-Station „Desert One“, um die Überreste der gescheiterten US-amerikanischen Geiselbefreiungsmission „Eagle Claw“ von 1980, Flugzeuge und Hubschrauber, die dort eingezäunt liegen, zu besichtigen.

 

Danach schauten wir wieder auf die Karte und in den Reiseführer und wollten in der großen Wüste Kavir Sanddünnen sehen. Wir entschieden uns nach Halvan zu fahren, da es dort die größten und ausgedehntesten Sanddünen der Kavir Wüste gibt. Weitere Sanddünen bei Mesr sind nicht so groß und durch den Offroad-Tourismus viel überlaufener. Bei Halvan folgten wir der Straße die direkt zu den Dünen führen sollte. Anfangs war die Piste noch sehr gut, mündete dann allerdings in einer großen Lehmfläche mit vielen Fahrwegen. Leider wurden diese immer schlammiger, da es am Vorabend und bis in die Nacht hinein geregnet hatte, so dass der Boden immer weicher wurde. Kurz vor dem Ziel entschieden wir uns umzudrehenden, da wir uns im matschigem Lehm nicht festfahren wollten. Dieser war schmierig wie Seife und wer einmal bis zur Achse im Lehm feststeckt kommt von alleine nicht mehr so schnell heraus. Diese Erfahrung haben wir bereits in Brasilien gemacht und wollten dieses Mal gerne darauf verzichten. Nach einem Umweg von 50 Kilometern konnten wir die Rückseite der Sandwüste ausfindig machen, leider konnte man von dort nicht hineinfahren und so haben wir am Fuße der Dünen zwei Nächte verbracht. Weitere Sanddünen werden wir im Iran vorerst nicht mehr anfahren, weil wir auf unserer Reise bestimmt noch welche zur Gesicht bekommen, spätestens im Oman.

 

Den freien Tag bei den Dünen nutzen wir um unsere weitere Route zu planen. Es steht nämlich im Iran noch einiges auf dem Programm. Die Reise führt unter anderem noch nach Isfahan, Shiarz, Yazd etc.


Iran – Gastfreundschaft, ein heikles Thema

 

25.12.2018 von Meiky:

Zum Thema Gastfreundschaft gibt es ein paar Benimmregeln die zu beachten sind:

- Männer reichen Frauen zur Begrüßung nicht die Hand, es sei denn die Frau ergreift die Initiative.

- Schuhe ausziehen wenn man einen privaten Raum betritt

- Iraner sind überwältigend freundlich, sie müssen dies aus religiösen Gründen tun. Man erhält viele Einladungen, Kellner wollen die Rechnungen übernehmen, Autobahngebühren müssen nicht bezahlt werden und uns wurde sogar angeboten unsere Wäsche zu waschen als wir auf der Suche nach einer Wäscherei waren. Wenn man jetzt denkt, man kann sich somit kostenlos durch den Iran reisen liegt falsch. Es wird natürlich schon erwartet, dass man selbst seine eigenen Rechnungen bezahlt, trotzdem bieten es im Iran immer wieder Leute an. Man muss zuerst Einladungen ausschlagen und das nicht nur zweimal. Wenn man eine Einladung/Geschenk mehrfach verneint (mindestens über 3 Mal), es langsam laut wird, der Gastgeber hartnäckig bleibt und wenn man weiß, dass sich derjenige die Einladung/Geschenk auch leisten kann, erst dann sollte man die Einladung/Geschenk annehmen. Wenn man bei jemand zuhause eingeladen wird, erwartet man auch vom Gast eine kleine Aufmerksamkeit. Je länger man vor Ort bei der einheimischen Familie ist, desto hochwertiger muss das Gastgeschenk auch sein. Wir waren immer nur zum Essen und nie übernacht, daher hat die Micha der Gastgeberin kleine Kosmetika aus der Apotheke mitgebracht.



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