05.01.2019 von Micha:
Am Tag nach Silvester trafen wir noch einige Overlander an einem Strand nahe Dubai und machten uns nach einer Übernachtung den Tag drauf auf nach Abu Dhabi, um dort festzustellen, dass es nicht wirklich viel zu sehen gab, außer dem Fischmarkt und der Grand Mosque. Also beschlossen wir in die Liwa Wüste zu fahren, die Teil des „Empty Quarters“ ist und an der Grenze zu Saudi Arabien liegt. Das Empty Quarter ist die größte Sandwüste der Welt! Die Nacht auf dem Weg dorthin verbrachten wir an einer Kamelrennbahn, wo wir hunderten Kamelen beim Trainieren zuschauen konnten.
Am nächsten Tag gab es für uns dank den unendlichen Möglichkeiten des Internets eine Verabredung mit Emiratis in der oben genannten Wüste. Da zeitgleich das Liwa Wüstenfestival stattfand konnte man überall in der Wüste kleine Camps sehen und wir staunten nicht schlecht als wir sahen, dass auch unsere Gastgeber ein superschönes, gemütliches Camp mit Teppichen, Zelten und sogar Bad und Toiletten in der Wüste aufgebaut hatten. Es war eine größere Männergruppe die vom Wüstenbuggy bis hin zu wüstentauglichen Offroadfahrzeugen, inklusive Ersatzfahrzeug alles erdenkliche mit dabei hatten und wir festlich bewirtet wurden und uns danach sogar den Wüstenbuggy ausleihen durften. Nach ein paar aufregenden Runden mit dem Buggy sollte es allerdings noch aufregender für uns werden: wir durften mit den Jungs und deren Fahrzeugen mit in die großen Dünen der Wüste fahren. Es handelte sich dabei nicht um eine Kaffeefahrt, das kann ich Euch sagen. Da wurde über Dünenkämme gesprungen, quer auf fast senkrechten Sandwänden gefahren und jede Achterbahnfahrt war ein Dreck dagegen. Allerdings war ich auch nicht ganz unglücklich, als wir am Ende nach so viel Aufregung gemütlich über eine normale Sandpiste wieder ins Camp zurückkehrten.
Als wir uns später, es war leider schon dunkel, neben dem Camp für unseren Schlafplatz einrichten wollten übersahen wir nur leider eine kleine Bodenwelle, so dass der Landy vorne im Sand eintauchte was dem schon leicht angeschlagenen Chassis endgültig den Rest gab. Frustriert machten wir uns dann gezwungenermaßen schon tags drauf von Dannen um die Werkstatt in Dubai aufzusuchen, die uns die Jungs aus der Wüste empfohlen hatten und hofften, dass dieser Impact nun nicht das vorzeitige Ende unserer Reise bedeuten würde.
Aber wir hatten Glück im Unglück und die Werkstatt stellte sich als absoluter Glücksgriff heraus. Saluki Motorsport hat eine normale Werkstatt und baut in der Nachbarhalle für sich Rallye Fahrzeuge um an Rallys teil zunehmen. Wir gehen davon aus, dass es sich um die beste Adresse in Dubai handelt. Sogar Sebastion Loeb kam in der Werkstatt vorbei, da er auch in der Liwa Wüste für die Rallys Dakar trainierte, leider verpassten wir ihn um zwei Wochen. Ein top Team mit einem hervorragenden Geschäftsführer Martin (ebenfalls ehemaliger Rallyfahrer, bekannt durch das Video). In lustiger Arbeitsatmosphäre machte sich das Team sechs Tage über das Chassis her. Die Kabine wurde mit Gabelstapler abgenommen und wir schliefen einige Nächte in der auf dem Boden abgestellten Kabine vor der Werkstatt, während sich Landys Vorderteil in der Werkstatt befand. Der Tank wurde ausgebaut, der Rahmen gerade gezogen, mit weiteren Blechen verstärkt und es wurden noch zwei zusätzliche Haltepunkte für die Wohnkabine angeschweißt. Das heißt unser Landy ist jetzt noch stabiler als vorher! Dank gutem Internet, ein bisschen was zu arbeiten und unseren beiden neuen Freunden: Werkstatt Papagei und Werkstatt Katze verging die Zeit im Fluge und wir waren am Ende fast etwas traurig die Werkstatt wieder verlassen zu müssen und verbrachten noch einen Grillabend mit Martin, dem Geschäftsführer bei einer Seenlandschaft nahe Dubai bevor wir und auf den Weg Richtung Norden machten. Dort fuhren wir noch ein, zwei Tage durch die Gegend, kauften in Ajman noch ein bisschen Bier und Gin ein und waren dann auch schon an der Grenze zum Oman.